Wein für die Queen

■ Moldova exportiert nur wenig in den Westen

Chisinau (taz) — Nach den Unterlagen des Statistischen Departments sank das Nationaleinkommen der Republik Moldova im ersten Quartal 1992 gegenüber dem Vorjahresquartal um 27,3 Prozent, für das ganze Jahr 1992 wird ein Rückgang um 13 Prozent erwartet. Die Produktion fiel im selben Zeitraum um 25,6 Prozent, die Produktion von Lebensmitteln allerdings um 37,4 Prozent.

Die Inflationsrate hat seit Anfang 1991 1.200 Prozent errreicht, während die Löhne nur um gut 500 Prozent angestiegen sind. Der monatliche Minimallohn liegt derzeit bei 850 Rubel, nach offiziellem Kurs 15 Mark, der Durchschnittslohn bei 1.200 bis 1.600 Rubel (21 bis 28 DM). Ein Kilo Brot kostet zwischen drei und fünf Rubel, ein Kilo Zucker 26 Rubel, ein Liter Öl 46 Rubel, ein Kilo Fleisch zweiter Qualität 75 Rubel, ein Kilo Butter 160 Rubel.

Moldova wickelt seinen Außenhandel zu mehr als 90 Prozent mit den anderen ehemaligen Sowjetrepubliken ab. Ein winziger Teil der landwirtschaftlichen Produktion wird nach Westeuropa exportiert, darunter Wein an die Kellerei der englischen Queen und Parfümrohstoffe für Christian Dior. Keno Verseck