■ NACHGEFRAGT
: Warum die Vulkan-Aktien fallen

hier bitte die Grafik

Das Auf und Ab der Vulkan-Aktienkurse von 1971 bis 1991

Vor einer Woche wurde durch Indiskretionen bekannt, daß im Aufsichtsrat des Bremer Vulkan zwei Vertreter von Großbanken sitzen werden (taz, 20.6.). Seitdem fielen die Vulkan-Aktien um fünf Mark. Wir fragten Hans-Christoph Ries von den „Platow-Briefen“, einem Aktionärs-Beratungsdienst, wie es dazu kommen konnte.

Hans-Christoph Ries: Die Banken sind gar nicht eingestiegen. Die Banken werden wohl Mitglieder ihres Vorstandes in den Aufsichtsrat des Bremer Vulkan entsenden, aber direkt beteiligt sind sie nicht. Die Commerzbank hat keine Anteile, die Dresdner hat keine Antwort auf meine Anfrage gegeben. Die hat vielleicht ein oder zwei Prozent aus früheren Kapitalerhöhungen.

Immerhin bekennen sich die beiden Banken jetzt zum Vulkan.

Sicher, das ist auch positiv.

Warum wirkt es sich nicht positiv auf den Aktienkurs aus?

Es ist zuviel Verunsicherung aufgekommen. Zweimal ist die Bilanzpressekonferenz abgesagt worden. Stellen Sie sich vor, Sie sind Aktionär. Dann denken Sie doch auch: Hoppla. Auch wenn der Hintergrund einfach ist: Der Vulkan wollte erst an die Presse gehen, wenn die Verträge mit der Treuhand unterschrieben sind. Dann kam die nächste Verunsicherung: Das Gerücht, es käme eine Kapitalerhöhung. Der Verwässerungseffekt ist eh schon so groß beim Vulkan...

Das bedeutet: Keine Dividenden.

Jedenfalls geringere. Das war zwar nur ein Gerücht...

Eine Kapitalerhöhung wird es nicht geben?

Die brauchen für die Sanierung von Mecklenburg-Vorpommern nicht enorme Gelder. Dort wird die Umsatz-Mark bis zu 36 Prozent von Brüssel gesponsert. Diese 36 Prozent können Sie als Eigenkapital ansehen. Es besteht gar keine Notwendigkeit, das Eigenkapital zu erhöhen. Aber solche Gerüchte wirken, der Bremer Vulkan ist ein sehr spekulatives Papier. Fragen: K.W.