ÖTV gegen Schließung der Charité-Zahnklinik

Berlin. Der Plan von Wissenschaftssenator Manfred Ehrhardt (CDU), die Zahnklinik der Charité zu schließen, stößt bei der ÖTV und der Fraktion Bündnis 90/Grüne auf heftigen Unmut. »Die Politiker in Berlin begehen Wortbruch und sind in der Gesundheitspolitik völlig konzeptionslos«, stellt Kurt Lange, Vorsitzender der Gewerkschaft, fest. Mit der vom Senat geplanten Reduzierung der Studienplätze könne die Schließung der Klinik nicht begründet werden. Der finanzielle Ertrag durch die Schließung wäre mit 10 Millionen Mark jährlich gering, argumentieren Bernd Köppl und Marlis Dürkop, Abgeordnete des Bündnis 90/Grüne.

Für die Versicherten im Ostteil der Stadt würden nicht hinnehmbare Verschlechterungen der zahnmedizinischen Betreuung eintreten. Doch wie die Versorgung der jährlich über 30.000 Patienten künftig gewährleistet werden soll, scheine den Wissenschaftssenator nicht zu interessieren, so Lange in einer Erklärung. Daß von den drei Kliniken (FU Süd, FU Nord, Charité) als erstes die im Ostteil eingespart werden solle, habe scheinbar System. Die Charité solle scheibchenweise geschlossen werden, deutet der Gewerkschaftschef.

Der Wissenschaftssenator will seine Sparvorlage in der kommenden Woche dem Senat vorlegen. In dem bekanntgewordenen Papier heißt es, daß zwei zahnmedizinische Ausbildungsstätten in Berlin nicht finanzierbar seien. diak