Schiedsrichter: Mangelberuf mit Aufstiegsrunden

■ Der DFB führt eine regelrechte Schiri-Punktetabelle / Und am Ende jeder Saison wird auf- oder abgestiegen

Sieben Abende dauert die Ausbildung für Schiedsrichter. Auf dem Programm: Regelwerk, Handzeichen, Fachfragen, Abhören, Wiederholen: Am 8. Tag aber schuf der Schiedsrichterausschuß beim Fußball-Verband die Prüfung: 30 Regelfragen werden gestellt. Aber selbst wer fünf davon falsch beantwortet, kann mit Glück noch eine mündliche Prüfung ablegen.

Man ist aus gutem Grund entgegenkommend: Schiedsrichter sind Mangelware. Der Verbandsschiedsrichter bietet mangels Bewerbungen jetzt schon Ausbildungslehrgänge für Schichtarbeiter an.

Man pfeift sich hoch. E-Jugend, D-Jugend, Alte Herren, Kreisklasse, und dann immer steil nach oben. Zwischendurch gibt's Fortbildungen mit den Ergänzungen zum Regelwerk, außerdem bietet der Schiedsrichter-Ausschuß regelmäßig ein Training für Schiris an, damit sie fit bleiben.

Ins Nirwana der Bundesliga-Schiedsrichter kommt längst nicht jeder. Die 36 Plätze dort sind nach Landesverbänden der Fußball-Verbände quotiert, die Bremer stellen gerade mal zwei Plätze, derzeit Hans-Joachim Osmers und Peter Mölm. In der BRD pfeifen insgesamt ca. 60.000 Schiedsrichter nach Höherem.

30 Spiele sollten pro Jahr gepfiffen werden, vier bis fünfmal ist ein Schiedsrichter-Gutachter dabei. Es werden regelrechte Tabellen mit einem ausgetüftelten Punktsystem geführt, am Ende einer Saison gibt es auch in den Schiedsrichter-Tabellen Auf- und Absteiger. Aber wenn oberhalb einfach kein Platz frei wird, müssen sich die guten Schiris in der Verbandsliga die Pfeife fusslig trillern.

Die Aufwandsentschädigungen für Bremer Schiedsrichter belaufen sich derzeit auf 10 Mark Fahrtkosten und 15 Mark Spesen. Wer als Bremer einen Einsatz in Bremerhaven hat, bekommt 38 Mark Fahrtkostenzuschuß.

Schiedsrichter sind in allen Vereinen gern gesehen. Der einfache Grund: Clubs, die Mannschaften melden, müssen auch Schiedsrichter stellen. Können sie's nicht, müssen sie Strafe zahlen. mad