Ampel streitet um Gymnasien

■ Koalitionsausschuß beschloß zwei Gymnasien / SPD und Grüne: So nicht

Was ist ein Gymnasium? Um diese bereits im Koalitionsvertrag angelegte Streitfrage rangeln zur Zeit FDP, Grüne und SPD. Während der Koalitionsausschuß nach Angaben des FDP-Fraktionsvorsitzenden Heinrich Welke am Montag abend noch einmal beschloß, daß zum Schuljahresbeginn 1993 zwei durchgängige Gymnasien eingerichtet werden, pochte gestern der grüne Landesvorstand noch einmal auf die ursprüngliche Vertragsformulierung. Dort ist von „durchgängigen regionalen Schulen mit gymnasialem Abschluß“ die Rede. „Danach können sich nach unserer Auslegung des Textes solche durchgängigen Schulen aus den bestehenden Schulzentren und Gesamtschulen heraus entwickeln“, erklärte das grüne Landesvorstandsmitglied Uwe Helmke.

Für durchgängige gymnasiale Zweige an bestehenden Schulzentren hatten sich in den letzten Tagen auch mehrere SPD-Gliederungen ausgesprochen. Die AG Bildung in der SPD hatte jüngst gegen den Beschluß des Koalitionsausschusses Stellung bezogen und darauf hingewiesen, daß Änderungen am Koalitionsvertrag nur mit Zustimmung des Landesparteitages möglich seien.

Für den FDP-Fraktionsvorsitzenden Heinrich Welke ist der „Streit über Gymnasien überflüssig.“ Auch die Grünen-Vertreter im Koalitionsausschuß hätten der Einrichtung von zwei durchgängigen Gymnasien zugestimmt. Welke erinnerte an Äußerungen des Grünen-Fraktionssprechers Martin Thomas. Der hatte gesagt: „Die Fairneß im Umgang miteinander verbietet es, den Erfolg der FDP während der Koalitionsverhandlungen ständig in Frage zu stellen.“ hbk