Regen kann Ernte nicht retten

■ Landwirte haben „Noternte“ begonnen / Feuergefahr auch durch Landmaschinen

Trotz Abkühlung auf Temperaturen um 22 Grad und wolkenverhangenem Himmel bleibt der erwartete Landregen noch aus. Das Wetteramt Hannover erwartet für die nächsten Tage vor allem im Westen Gewitter mit allerdings nur „örtlich meßbaren Niederschlagsmengen“. Für die Landwirtschaft können diese vereinzelten Schauer die Ernte nicht mehr retten: Die Noternte von Gerste, Roggen und Weizen ist seit Mittwoch im vollen Gange.

Drei bis vier Wochen früher als gewöhnlich versuchen die Landwirte noch zu retten, was zu retten ist. Der Ertragsverlust wird mindestens 20 Prozent betragen. „Ein seit Jahrzehnten nicht mehr gekanntes Bild des Elends“ bietet sich nach den Worten eines Landwirtschafskammer-Sprechers vor allem im nördlichen Niedersachsen. Die Landkreise Verden, Rotenburg, Stade, Harburg und Lüneburg seien besonders von der Dürre betroffen. Der überwiegende Teil des Sommergetreides könne nur als Futtermittel verwendet werden.

Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke wies nochmals auf die Brandgefahr hin. Feldbrände seien immer wieder durch heiß laufende Erntemaschinen entfacht worden. Stroh könne sich durch kleinsten Funkenflug entzünden.

Wegen der Hitze der vergangenen Tage mußte die Autobahn bei Bremerhaven gesperrt werden. Zwischen den Anschlußstellen Überseehäfen und Bremerhaven-Mitte hatten sich Betonplatten angehoben. Mindestens drei Autos sind dadurch nach Polizeiangaben beschädigt worden. Die Strecke werde zur Zeit notdürftig repariert, hieß es. dpa