Hauptpumpwerk II erhalten!

■ Aber wie? Und wozu? Für Kultur? Ortsamt West ist mit Investoren im Gespräch

Das Hauptpumpwerk II an der Ritterhuder Heerstraße in Oslebshausen, eine der ganz großen Bremer Abwasserpumpen, seit 1915 in Dienst, geht Ende diesen Jahres in Rente. Dann übernimmt das neue „Pumpwerk Oslebshausen“ die Aufgabe, das Bremer Abwasser zum Klärwerk Seehausen zu drücken. Auf der Strecke bleiben 8 „umzusetzende“ Mitarbeiter — der neue Betrieb arbeitet vollautomatisch — und ein „denkmalschutz-würdiges“ Ensemble von Gebäuden inkl. Maschinen.

Die Bremer Abwasser-Behörde, der zuständige Beirat West, der Denkmalschutz: Alle finden, das Pumpwerk gehöre erhalten. Industriegeschichtlich muß der Ort als fast einmalig gelten. Gespräche um eine zukünftige Nutzung sind im Gange.

Die Post hat schon mal übern Zaun geschaut, die Werkstatt Bremen war da, im Gespräch sind ein Kulturzentrum und eine Jugendkneipe. Die Hochschule für Künste hat ihr Interesse angemeldet, der Bremer „Atelierhaus-Verein“, immer auf der Suche nach Raum für KünstlerInnen, ist auch dabei.

Im Beirat Gröpelingen, teilte Ortamsleiter Bernd Peters auf Anfrage mit, schält sich folgende Vorstellung heraus: Angesichts der Wohnungsnot soll das stadtbremische Gelände an der Ritterhuder Heerstraße bebaut werden; im Zusammenhang mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen auf der Heerstraße könnte es zu einer attraktiven Wohnlage kommen. Mit Investoren wird bereits über einen Verkauf des Geländes gesprochen. Unverzichtbarer Verhandlungsgegenstand: das Pumpwerk. Der „Investor“ müßte bereit sein, die schutzwürdigen Gebäude zu erhalten und eine kulturelle Nutzung zu ermöglichen. Man denke an Bildhauer: Die Raumhöhe stimmt, Lastkräne sind vorhanden, und die ein oder andere Pumpe könnte stehenbleiben. Einiger Mittel zur Sanierung bedarf es allerdings; so müßte paradoxerweise das Pumpwerk, einmal stillgelegt, eine Kanalisation erhalten. Bislang fließ alles Abwasser ins dicke Rohr nach Seehausen. Bus