Mandrake lächelt Hopi zu

Die beiden freistehenden Plastiken von John McCracken sind im Abstand von ein

hierhin bitte

das Foto von den

abstrakten Säulen

(bitte ganz nach oben,

Unterkante Balken)

einhalb Metern, im Winkel zueinander leicht versetzt aufgestellt. Die Arbeiten haben strenge geometrische Formen, zwei Holzsäulen, je zweieinhalb Meter hoch, Mandrake blau-grün und Hopi rot lackiert.

Bei näherer Betrachtung entwickelt das Kunstwerk ein merkwürdiges Leben: Jeder Lichtreflex, jede Bewegung des Besuchers wird aufgefangen und, farblich verfremdet, wiedergegeben. Gerade dort, wo der Blick anfänglich abprallte, findet jetzt Blickkontakt statt. Begeben Sie sich etwa zwischen die beiden Säulen, werden Sie in voller Größe widergespiegelt; Ihr Körper wird das dritte Element der Plastik.

Sind Sie erst einmal in diesen environmentalen Kontext eingetreten, hat McCracken eines seiner Ziele erreicht: Das Kunstwerk ist ein Instrument, mit dem Sie etwas anfangen müssen.

Nach dieser Entdeckung könne Sie eine neue Beziehung zum umgebenden Raum entfalten: Beim Zugang von rechts werden die Plastiken zu einer Ergänzung der Säulen des Museums, von links rufen die Rippen der Heizkörper und die Spiegelung der schmalen Zwischenräume in der Fensterreihe ein Echo zum Kunstwerk hervor.

Zu seiner Arbeitsweise erläutert der Künstler: „Meine Werke können als Gemälde auf Skulpturen angesehen werden; ich brauche oft mehrere Stunden, um eine Farbe anzumischen. Ich benutze geometrische Formen und abstrakt erscheinende Farben wie absolutes Rot, Blau, Gelb und Schwarz; so mache ich die Verbindung von geistiger Dimension und Werkmaterial sichtbar.“ 1986 sagte McCracken in einem Interview: „Ich glaube, Kunst, die sich einfach nur damit beschäftigt, wie die Dinge heute beschaffen sind, ist niedrige Kunst. Wenn ich mit einem UFO landen würde, würde ich mit avancierter und nicht mit rückschrittlicher Kunst ankommen wollen.“

Und der Besucher der Weserburg? Bei seiner Begegnung mit dem Kunstwerk mag er in seinem Spiegelbild entdecken, daß er das Lächeln von Mandrake und Hopi erwidert hat. Christine Breyhan / Foto: Tristan Vankann

„Es muß in einer Art und Weise in unserem Bewußtsein klingeln, ich meine, das Kunstwerk muß Dich immer lächeln machen durch seine Eleganz.“