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Björn, laß den Scheiß

KOMMENTAR

Björn, laß den Scheiß

Das hat sich Kanzlerkandidat Björn Engholm sicherlich nicht träumen lassen. Gerade er, der immer wieder öffentlich predigt, es müsse eine ökologische Industriegesellschaft geschaffen werden, in der Umwelt- und Naturschutz den wirtschaftlichen Interessen zumindest gleichgestellt sind - gerade ihm droht jetzt der Ruf eines Umweltvernichters. Engholm der Killer der Warkenitz-Ebene?

In der Tat: Wer sich mit dem Auto in mancher Region bewegt, ist nur noch genervt. Staus, Schneckentempo, Streß. Doch was sind die Alternativen? Es kann doch nicht angehen, daß nach 40 Jahren kaltenkriegsbedingtem Naturschutz innerhalb weniger Jahre Enklaven für Mensch, Tier und Pflanzen brutal zerstört werden - nur damit die Fahrt von Lübeck nach Wismar nicht mehr 60 Minuten, sondern nur eine halbe Stunde dauert.

Auch unter den Autofahrern gibt es immer mehr Menschen, die erkennen, daß diese Gesellschaft zwar nur mit Blechkarossen existieren kann, daß aber Mensch, Tier und Natur die Blechlawinen nicht grenzenlos verkraften können und wollen. Es müssen hier nicht nur Kompromisse gemacht, sondern es muß klar zugunsten der kaum noch verbliebenen Natur entschieden werden. Es darf daher keinen Beton-Highway Warkenitzebene geben. Also, Björn, mach keinen Scheiß, denk' an Deine Karriere in Bonn. Kai von Appen

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