Galerienspiegel

GALERIENSPIEGEL

Die große Tonne in Orange, die bis zum Abbruch des Kunstvereingebäudes neben der Kunsthalle an der Kette lag, wird derzeit auf dem in der Sommerpause dahindösenden Kampnagelgelände zwischengelagert. Hier kann das gute alte Aushängeschild des Kunstvereins jetzt - in Einzelteile zerlegt - besichtigt werden. Bei der Gelegenheit kann man ab dem 21.7. gleich die Ausstellung „In Bewegung“ besuchen, die der BBK als Gast in der Halle 3 einrichtet. Irmgard Bußmann provozierten die von Industriearbeit befreiten Räume zu großflächigen Bildwänden, die sie aus kleinen kalligraphischen Exkursen entstehen läßt und aus Bewegung entstandenen Schnurobjekten gegenüberstellt. Zu dynamischen Zeichen- und Figurenserien setzen sich die Wandobjekte Edith Stickers zum Thema „Bewegte Ordnungen“ zusammen. Mit Holz und Sand arbeitet Mareile Schröder. Durch die Reduktion der Mittel spürt sie Bewegungsprozessen nach, deren Zeichenhaftigkeit sie verdeutlichen und damit die Transparenz der Materialien erfahrbar machen will. „Body Bags“ heißen die großformatigen Papierzelte von Gisela von Waldow, die damit ihr Thema, die Migration, auch in dieser Ausstellung der Betrachtung und Diskussion anheim stellt. K3, Di. bis So. 16 bis 21 Uhr, bis 6.8.

1988 hatte der Fotograf Hans-Jörg Franke nichts weiter getan, als eine Straße in Halle an der Saale zu fotografieren und erhielt darob von der DDR-Kulturverwaltung gleich Berufsverbot. Denn die „Geiststraße“, die er so eingehend mit der Kamera dokumentiert hatte, ist keine Schönheit mehr. Die Glanzzeit der bürgerlichen Mietshäuser war längst vorbei, und vorbei ist inzwischen auch das typisch realsozialistische Erscheinungsbild mit Trabanten und Wartburgs, HO- Werbung und Wahlplakat.

Staatliche Landesbildstelle, Mo. bis Fr. 8 bis 16 Uhr, Di. 8 bis 20 Uhr, Sa. 10 bis 15 Uhr, bis Ende August jk