Salambo klagt

■ Gerichte müssen nun entscheiden / „Niedersächsisches Sommertheater“ im Separee

Die Eingangspforten des Salambos sind noch immer versiegelt, doch in den Anwaltskanzleien herrscht ein reges Treiben. Die Gerichte müssen nun über die Zukunft des Salombos entscheiden. In der kommenden Woche wird das Verwaltungsgericht zunächst darüber befinden, ob ein ehemaliger Geschäftsführer des „Erotik-Theaters“, eine neue Spielgenehmigung für das Salambo erhält.

Als Hauptbegründung für die behördliche Schließung der Bums- Bühne aber verweist das Ordnungsamt auf das laufende Ermittlungsverfahren gegen die bisherige Konzessionärin Renate Durand wegen „Förderung der Prostitution“. Deren Rechtsanwalt Dirk Helmke, ist allerdings „sehr optimistisch, daß es hier nie zur Anklage kommt. Es gibt nur Verdächtigungen und Gerüchte, aber keinen einzigen Beweis, der diesen Vorwurf bestätigt“. Einzige Indizien der Staatsanwaltschaft laut Helmke: „Ein Glasbehälter voller Präservative, der bei einer Razia im vergangenen November sichergestellt wurde und die Fotos einiger Ruheräume“.

Da die Behörde wisse, so Helmke, daß diese Beweislage nicht ausreiche, habe sie die Versiegelung des Sex-Theaters nun mit dem neuen Argument angeordnet, daß „die bisherigen Schaustellungen den guten Sitten zuwider“ liefen. Gegen die Versiegelung haben die Durands Widerspruch eingelegt.

Doch bis die Gerichte entschieden haben, ist vor allem die Zukunft der über 50 Angestellten des Salambos ungewiß. Renate Durand: „Diesen Monat können wir unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen noch bezahlen, danach müssen sie sich eine andere Arbeit suchen“. Der Anwalt der Salambo-Betreiberin ist darüber empört: „Den Behörden ist doch ganz egal, ob die Tänzerinnen jetzt auf dem Straßen- Strich landen“. Um die Kosten zu minimieren denkt Rene Durand nach Angaben seines Anwaltes inzwischen sogar darüber nach, daß „Niedersächsische Sommertheater“ in seinen nicht so ganz heiligen Hallen übergangsweise unterzubringen. Marco Carini