Ermittlungen gegen Thüringer Innenminister Böck eingestellt

Erfurt (afp) — Die Erfurter Staatsanwaltschaft hat das wegen Verdachts auf Annahme von Bestechungsgeldern eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen den thüringischen Innenminister Willibald Böck (CDU) eingestellt. Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Erfurt erklärte, boten die Böck belastenden Aussagen des Pfarrers Hans-Werner Kohlmann keine ausreichende Grundlage für eine Anklageerhebung. Kohlmann hatte angegeben, dem thüringischen Innenminister am 1. November 1990 Schmiergelder von dem hessischen Raststättenbetreiber Sebastian Stutz in Höhe von 20.000 Mark übergeben zu haben. Böck hatte die Annahme des Geldes nie bestritten, aber stets erklärt, daß er damals an eine Parteispende hessischer Gönner geglaubt habe. Das „Aussageverhalten“ sowie „die zutage getretenen Persönlichkeitsmerkmale“ Kohlmanns würden eine Anklageeerhebung verbieten, begründete die Staatsanwaltschaft ihre Entscheidung.