Unterm Strich

Die größte Buchhandlung der neuen Bundesländer im Leipziger Franz-Mehring-Haus steht vor einer ungewissen Zukunft. Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, will die Dresdner Bank das attraktive Domizil am Augustusplatz erwerben. Die heute als GmbH betriebene Buchhandlung haben Geschäftsführer Wolf-Diethelm Zastrutzki und mehrere Gesellschafter von der Treuhand gekauft.

Der Umsatz sei zwar auf Grund der gestiegenen Bücherpreise zurückgegangen, könne das Unternehmen aber tragen. Der Leipziger Direktor der Dresdner Bank, Uwe Spaniol, versicherte, wenn die Dresdner Bank das Haus kaufen könne, werde das Geschäft ein adäquates Angebot erhalten, um sich in günstiger Lage neu einrichten zu können.

In Frankreich steigen die Besucherzahlen der Kinos: Im ersten Quartal 1992 verzeichnete das staatliche Förderzentrum CNC einen Anstieg der BesucherInnenzahlen um 7,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Vor allem französische Titel machten Boden gut: Ihre Besucherzahlen kletterten um dreißig Prozent gegenüber dem ersten Quartal 1991 und ihr Marktanteil schnellte von 32 auf 44 Prozent hoch.

Auf dem Festival von Deauville (4. bis 13. September) stehen auch in diesem Jahr amerikanische Filme im Mittelpunkt. Aus Hollywood werden unter anderem „Die Stunde der Patrioten“ mit Harrison Ford, „Halbblut“ von Michael Apted und „Cool World“ mit Kim Basinger und die Baseball-Komödie „Eine Klasse für sich“ mit Madonna gezeigt. Im Independent-Programm läuft Paul Schraders „Light Sleeper“, der schon im Berlinale-Wettbewerb lief. Die ursprünglich für Deauville gebuchte Filmemacher-Parodie „In the Soup“ (Regie Alexandre Rockwell) ist in den Wettbewerb von Venedig aufgenommen worden. Als Festival-Gäste werden James Coburn, Cyd Charisse, Robert Wise und Joseph L. Mankiewicz erwartet.

Es ist kaum zu glauben: Der amerikanische Anti- Erotik-Thriller „Basic Instinct“ hat mit knappem Vorsprung seinen Spitzenplatz unter den Publikumsfavoriten in deutschen Kinos verteidigt. Vom 9. bis 12. Juli 1992 sahen nach Angaben der Fachzeitschrift Filmecho/Filmwoche weitere 215.175 Zuschauer den Film. Zwei andere überaus erfolgreiche Hollywood-Hits haben die Plätze gegenüber der Vorwoche getauscht: Der Thriller „Die Hand an der Wiege“ rutschte mit 186.533 Besuchern auf den dritten Rang der Top Ten auf Deutschlands Leinwänden, „Wayne's World“ hingegen konnte sich auf den zweiten Platz mit 195.533 Besuchern verbessern. Gut im Rennen bleibt Robert Altmans Cannes-Sieger „The Player“ mit 43.370 Zuschauern und Rang sechs. Weiterhin ist kein deutscher Film unter den zehn beliebtesten Streifen. Der einzige nicht-amerikanische Film ist „Die Liebenden vom Pont-Neuf auf Platz acht.

Auch in Frankreich gibt es einen Kinotag, an dem das Billet billiger zu haben ist (30 statt 40 Francs). Der ist jetzt auf Initiative Jack Langs von Montag auf Mittwoch verschoben worden. An diesem Wochentag starten in Frankreich neue Filme, außerdem ist der Mittwoch schulfrei.