O'Weg: „Falsches Spiel“

■ Ortsamtsleiter Hucky Heck antwortet den Kammern zum Thema Verkehrsberuhigung Ostertorsteinweg

Handwerks- und Handelskammer wollen die Verkehrsberuhigung des Ostertorsteinweges stoppen. (taz 16.7.) Mit schlechten Argumenten, findet Ortsamtsleiter Hucky Heck und hat einen bösen Verdacht:

(...) Da blitzt doch die Vermutung auf, daß die „Einkaufsriesen“ in der Innenstadt nur ihre Pfründe sichern wollen und eine attraktive Einkaufs-und Bummelmeile im Viertel um jeden Preis vermeiden wollen. Ein Indiz dafür wäre die Drohung von Herrn Blumenberg, Karstadt, den P+R Verkehr von der Bürgerweide einzustellen, wenn das Viertel seinen P+R von den Weserstadionparkplätzen erhält und dieser nicht bis in die Innenstadt durchgezogen wird.

Wann hat die Handelskammer denn irgendetwas für die Kaufleute im Ostertor/Steintor getan, während sie im „Dealen“ mit dem Rathaus Millionenbeträge für Fußgängerzonen in der Innenstadt lockergemacht hat? Schade, schade, daß die Gewerbetreibenden im Viertel mit ihren Einsprüchen gegen die Teilentwidmung nun „ihrem Schlachter auch noch das Messer reichen“!

Denn die hier vor Ort Ansässigen müßten doch wissen, daß es so, wie es ist, nicht weitergehen kann. Der Straßenzug Ostertorsteinweg/Vor dem Steintor hat doch längst keine Einkaufs- und Bummelqualität mehr. Ständig wachsende Lärm- und Abgasbelastungen, Gefahr für Fußgänger und Radfahrer, von Dauerparkern belegte Straßenränder sind die wahren Probleme des Einzelhandels.

Nach der Umgestaltung gäbe es ca. 600 freie Parkplätze für Autokunden (300 Theatergarage, 40 Parkplatz Hohenpfad, 90 Parkierungsanlage Lübecker Str., 175 P+R Weserstadion) — wo sind sie jetzt? Nach der Umgestaltung gäbe es breitere Bürgersteige und neugestaltete Plätze mit Aufenthaltscharakter am Goetheplatz, Ostertorplatz, Ziegenmarkt, Lüneburger Platz. Kundenfreundliche Haltestellenbereiche und Grün im Straßenzug. In den autofreien Zonen könnte die Stadtreinigung endlich mal wieder für Sauberkeit sorgen, und, und, und...

Wenn der Handel im Viertel seine Zukunft verspielen will, dann möge er sich an die Handelskammer halten; wenn nicht, sollte er innehalten und den Blick nachdenklich vor die eigene Ladentür richten. Die Welt entwickelt sich vorwärts. Beirat/Ortsamt zumindest denken mit. Hucky Heck (Ortsamtsleiter)