Rückendeckung für Adrienne Goehler formiert sich

Der Hochschulsenat der Hochschule für bildende Künste hat sich am Donnerstag gegen den Beschluß des Hochschulkonzils ausgesprochen, HfbK-Präsidentin Adrienne Goehler zum Rücktritt aufzufordern.

Auf Initiative der Studentinnen und Studenten, die im Hochschulsenat, dem höchsten Gremium der Kunstakademie am Lerchenfeld vertreten sind, wurde ein entsprechender Beschluß mit neun Dafür- und einer Gegenstimme angenommen. Adrienne Goehler hatte sich der Stimme enthalten.

Das Gremium reagierte damit auf den Beschluß des Konzils, das sich am 9. Juli der bereits im Mai von knapp 30 Professoren unterschriebenen Rücktrittsforderung an Adrienne Goehler angeschlossen hatte. Daraufhin hatte Goehler am Montag bei der Wissenschaftsbehörde ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt.

„Der Hochschulsenat fordert alle Angehörigen der Hochschule auf, zu einer sachlichen Auseinandersetzung über anstehende Probleme der Hochschule beizutragen“, ist der Beschluß formuliert. „Es stellt eine Mißachtung aller bisherigen demokratischen Gepflogenheiten dar, daß die neue Konzilsmehrheit den Beschluß trotz nachdrücklicher Aufforderung ohne jegliche Begründung gefaßt hat“, heißt es in der Stellungnahme des Senats der HfbK.

Es sei außerdem ein „Novum in der Geschichte der Hochschule“, daß die Gruppe der Professoren im kürzlich neugewählten Konzil ihre Gremiumsmehrheit dazu benutze, Beschlüsse ohne jede Rücksicht auf die Meinung anderer Gruppen durchzusetzen. Adrienne Goehler ist seit gestern im Urlaub, das jedenfalls hatte ihre Pressesprecherin Anfang der Woche angekündigt. taz/dpa