Gläserne Altlasten

■ Wärmeschutzfenster helfen Energiesparen/ Aber die Hälfte der deutschen Gebäude ist nicht damit ausgerüstet

Bauen kommt meist teurer als gedacht. Wer am falschen Ende spart, wirft das Geld zum Fenster hinaus. Das Sinnbild der Verschwendung gilt auch für die Auswahl der Fenster selbst. Wird hier ein niedrigerer technischer Standard gewählt, rächt sich das später bei den Heizkosten. Fenster sind nämlich eine der Hauptquellen für Wärmeverluste.

Das Maß aller Dinge beim Energiesparen am Bau ist der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizent, kurz k-Wert. Die Zahl mit dem sperrigen Namen zeigt an, wieviel Energie pro Quadratmeter eines Bauteils bei einem Grad Temperaturunterschied stündlich von drinnen nach draußen fließt. Die Wärmeschutzverordnung von 1982 schreibt für Neubauten und Renovierungen einen Fenster- k-Wert von 3,1 vor. In der Hälfte aller bundesdeutschen Gebäude stecken noch gläserne Altlasten mit einem k-Wert von 5,2 und schlechter.

Wärmeschutzfenster sind ähnlich konstruiert wie Isolierglas. Die innere Scheibe ist aber mit einer feinen Silberschicht überzogen, im Scheibenzwischenraum steckt außerdem das Edelgas Argon. Beide Materialien lassen Licht und Wärme von außen gut durch. Der zusätzliche Filtereffekt im Vergleich zu normalem Glas ist relativ gering. Dafür wird die Raumwärme besser zurückgehalten. Ergebnis: ein k-Wert um 1,5. Die Rechnung geht für Umweltbewußte und für Sparsame auf. Wärmeschutzfenster sind rund 20 Prozent teurer als Isolierglas. Durch die Einsparungen beim Heizen ist die Mehrausgabe innerhalb weniger Jahre ausgeglichen. rol