15 Tote in Lima bei Bombenanschlag

Lima (afp) — Bei der Explosion einer Autobombe in der peruanischen Hauptstadt Lima sind am Donnerstag abend mindestens 15 Menschen getötet und 250 weitere verletzt worden. Das teilte die Polizei mit. Die Zahl der Opfer liegt wahrscheinlich noch höher, da die Rettungsmannschaffen sich bis zum Freitag vormittag noch nicht Zugang zu allen eingestürzten und beschädigten Gebäuden verschaffen konnten. Mitglieder der Teams berichteten von mindestens 20 weiteren Personen, die unter den Trümmern zweier Gebäude eingeschlossen seien.

Die Bombe, die aus 500 Kilogramm Dynamit und Plastiksprengstoff bestand, explodierte den Polizeiangaben zufolge in dem zu dieser Tageszeit sehr belebten Zentrum des wohlhabenden Stadtteils Miraflores. Dutzende von Gebäuden wurden zerstört oder beschädigt, viele gingen in Flammen auf. In der Nähe des Anschlagsortes entdeckte die Polizei eine weitere Autobombe, die rechtzeitig entschärft werden konnte.

Über den Urheber des Anschlags bestand zunächst noch Unklarheit. Allgemein wird jedoch angenommen, daß die maoistische Guerilla- Organisation „Leuchtender Pfad“ verantwortlich ist. Zur gleichen Zeit wurde den Angaben zufolge eine ganze Serie weiterer Anschläge in anderen Teilen der Stadt verübt. Drei Polizeistationen in den Armenvierteln des südlichen Stadtrands wurden mit Sprengstoff und automatischen Waffen angegriffen, außerdem wurden Sprengstoffanschläge gegen fünf Bankhäuser in verschiedenen Teilen der Stadt verübt. Auch Strommasten wurden umgestürzt, wodurch Brände ausgelöst wurden. Die Explosion in Miraflores zählt zu den blutigsten Anschlägen in Peru seit dem Amtsantritt von Präsident Alberto Fujimori im April 1990. Die Aktivitäten des „Leuchtenden Pfades“ konzentrieren sich vor allem auf das südperuanische Hochland und die Hauptstadt Lima. Durch den Bürgerkrieg sind bislang über 25.000 Menschen getötet worden. Seit Fujimori am 13. April bei seinem Staatsstreich die Verfassung außer Kraft gesetzt und das Parlament aufgelöst hatte, verstärkte der „Leuchtende Pfad“ seine Terroraktionen in der Hauptstadt.