Lokalkoloratour: Hans-Jürgen Krupp

LOKALKOLORATUR

Daß es die sogenannten Stallwächter in den Zeitungsredaktionen nicht leicht haben im Sommerloch, dürfte bekannt sein. Während die Kollegen irgendwo faulenzen, müssen wir dafür sorgen, daß auch an den nachrichtenärmsten Tagen keine Spalte frei bleibt, nicht einmal die, in der normalerweise die Lokalkoloratur plaziert wird. Doch auch

dieses dröge Geschäft wird erleichtert, wenn man weiß, daß es anderen noch schlechter geht. Wirtschaftssenator Hans-Jürgen Krupp zum Beispiel, seines Zeichens Senats- Stallwächter. Während Voscherau durch Amiland tourt und Wagner an Dänemarks Stränden Hotdogs verputzt, muß Krupp all jene ungeliebten Repräsentationstermine wahrnehmen, die die Senatsriege sonst untereinander aufteilt, und das sind selbst in den Ferien nicht wenige. Am Samstag zum Beispiel wurde der wachhabende Senator beim Kleingarten-Verein Horner Marsch von einem Herrn Berger erwartet, der sehnlichst auf die Verleihung der „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“, in der bronzenen Ausfertigung, wartete. Sonntag hatte Krupp immerhin frei, aber schon heute steht er auf der CCH- Matte, um dort die „Internationale Beschleuniger-Konferenz“ zu eröffnen, für die er am Mittwoch auch noch einen Senatsempfang ausrichten muß. Dienstag und Donnerstag freuen sich die Generalkonsulate Chinas und Ägyptens auf seinen Besuch. Freitag dann der wohlverdiente Höhepunkt: Krupp eröffnet den Sommerdom. Na denn Prost. uex