Parkhaus für Kongreßzentrum

■ An der Bürgerweide sollen zwei neue Parkhäuser mit 800 Plätzen entstehen

Die Endabrechnung für das Kongreßzentrum steht noch aus, da sind bereits die nächsten Kosten absehbar: Derzeit arbeitet die Wirtschaftsbehörde mit Hochdruck an Plänen, neben dem Kongreßzentrum an der Hollerallee ein Parkhaus für 400 Autos zu errichten.

Und damit nicht genug an weiteren innenstadtnahen Parkhäusern: Auch am Nordausgang des Bahnhofs soll im Zuge der Umwandlung in eine attraktive Ladenpassage ein weiteres Parkhaus mit 400 Plätzen entstehen.

Peter Rienäcker, Chef der Bremer Parkplatz GmbH, hätte statt zweier dezentraler Hochgaragen lieber eine große Parkanlage unter der Bürgerweide errichtet. „Wir hatten vor, dort eine multifuntionale Anlage mit dem Investor des Nordausgangs zu bauen, der seinerseits nach der Stellplatzverordnung verpflichtet ist, an die 400 Parkplätze zu bauen“, erklärt Rienäcker seine ursprünglichen Pläne. Diese Anlage hätte für den Bahnhof, das Veranstaltungszentrum und einen Shuttleverkehr zur Innenstadt genutzt werden können.

Doch zu Rienäckers Bedauern wollten das Bau- und das Wirtschaftsressort einer solchen Anlage nicht zustimmen. Rienäcker: „Uns wurde bedeutet, daß eine solche Anlage derzeit politisch nicht plaziert werden kann. Deshalb entschloß man sich zur Dezentralisierung.“

Für die 400er Anlage beim Kongreßzentrum ist der Wirtschaftssenator zuständig. Der muß jetzt einen alten Mangel in dem Vertrag mit dem Kongreßzentrums-Betreiber Maritim abarbeiten. Dem Hotel Maritim wurden nämlich 400 jederzeit verfügbare Parkplätze garantiert. Die Bürgerweide steht aber beispielsweise zu Freimarktszeiten nicht zur Verfügung. Also muß gebaut werden.

Die Wirtschaftsdeputation hat diese Pläne inzwischen zur Kenntnis genommen. Offen ist allerdings, wer das Parkhaus baut und betreibt. Es gibt zwar einen privaten Interessenten, doch der wird ohne öffentliche Subventionen kaum auskommen. Denn die Behörde geht davon aus, daß die weit vom Bahnhof entfernte Anlage lediglich ausgelastet ist, wenn Kongresse stattfinden, ansonsten aber leer steht.

Denkbar erscheint, daß der Investor als Ausgleich auch den Zuschlag für die Bewirtschaftung der Bürgerweide bekommt, wo demächst Parkgebühren genommen werden sollen. Dieses aber würde zu Lasten der Bremer Parkplatz GmbH gehen, die diese Einnahmen gut gebrauchen könnte, um am Stadtrand Park&Ride-Anlagen zu erstellen.

hbk