Wie kann man Flüchtlingen helfen?

■ Was Berliner Initiativen tun und nicht tun/ Eine zentrale Kampagne gibt es nicht

Berlin. Eine Aktion »Wir nehmen bosnische Flüchtlinge auf« gibt es bislang in Berlin nicht, und das ist nicht ganz zufällig. Bisher nämlich galt nur die vielkritisierte Einzelfallregelung mit Visumspflicht: Wer Verwandte oder Bekannte aus dem Kriegsgebiet aufnehmen wollte, mußte in einer bürokratischen Prozedur nachweisen, daß er oder sie die Betroffenen selbst versorgen kann. Erst dann waren die Behörden bereit, ein Visum zu erteilen. Nun wäre es zwar denkbar, daß eine politische Organisation zuerst Angebote von aufnahmebereiten BerlinerInnen und dann in den Flüchtlingslagern in Ex-Jugoslawien die Namen von Ausreisewilligen sammelt. Praktisch aber sehen sich die Berliner Initiativen von diesem Organisationsaufwand überfordert.

Die Initiative zur Unterstützung der jugoslawischen Friedensbewegung hat sich deshalb darauf beschränkt, ein Merkblatt für eben jene Einzelfallregelung herauszugeben. Ansonsten ruft sie in Zusammenarbeit mit der Internationalen Liga für Menschenrechte zu humanitären Spenden auf (Stichwort »Bosnien-Hilfe«) und zu Geldspenden für die wenigen verbliebenen Medien, die keine Kriegshetze betreiben. (Stichwort »Frieden in Jugoslawien«). Konto: Liga für Menschenrechte, Konto-Nr.220027005 bei der Sparkasse der Stadt Berlin, BLZ10050000). Die Kampagne gegen Wehrpflicht nimmt seit Monaten Deserteure aus dem Kriegsgebiet auf. Das Bündnis 90/Grüne hat bislang von einer Kampagne zur privaten Aufnahme abgesehen, weil, so ihr ausländerpolitischer Sprecher Jürgen Strohmaier, »der Staat in die Pflicht genommen werden muß«. Gerade Berlin habe durch den Wegfall des Aussiedlerstroms mehr freie Kapazitäten als andere Länder. Eine Quotenregelung, wie sie jetzt ins Auge gefaßt wird, hält Strohmaier allerdings für »nicht tragbar«. usche