Tunnel zur Bauverwaltung

■ Bürgerinitiativen protestieren gegen Hauptstadtvertrag

Berlin. Die Bürgerinitiative Westtangente (BIW) hat gestern gegen den geplanten Eisenbahn- und Straßentunnel unter dem Tiergarten protestiert. Zusammen mit VertreterInnen der Grünen Radler, des BUND, der Baumschutzgemeinschaft und dem Bündnis Innenstadtring hatte die Bürgerinitiative das Eingangsportal der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen in der Behrenstraße mit schwarzen Tüchern symbolisch zu einer Tunneleinfahrt umgestaltet. Damit protestierten die BIs auch gegen den Hauptstadtvertrag. Mit ihm sollen die Mitbestimmungsrechte der Bürger erheblich eingeschränkt werden, um ein Verkehrskonzept aus der Vorwendezeit möglichst kompromißlos durchzusetzen. Die Grundlagen der Tunnelplanung, erklärte Wolfgang Endler von der Baumschutzgemeinschaft, seien »unseriös« und an den Interessen West-Berlins orientiert. Finanzmittel, die für die Planung und den Bau des Tunnels vergeudet würden, fehlten beim Ausbau des S-Bahn-Netzes. Karl-Heinz Ludewig von der BIW übergab etwa 1.600 Einsprüche gegen den Tunnel an die Leiterin der Architekturwerkstatt, Ulla Luther. Zur Kritik der Bürgerinitiative, der »Regierungstunnel« unter dem denkmalgeschützten Tiergarten werde den Autoverkehr fördern und die alte Planung einer Westtangente wieder aufleben lassen, äußerte sich die Vertreterin der Senatsverwaltung nicht. Ludewig forderte in einer kurzen Erklärung, eine Grüntangente über den Potsdamer Platz zu bauen. sol