Bewaffneter Streik in Peru verkündet

Lima (AP) — Die kommunistische Guerillaorganisation Leuchtender Pfad hat ihre Offensive gegen die Regierung Perus verstärkt. Gestern rief sie zu einem „bewaffneten Streik“ auf. Am fünften Tag fortgesetzter Anschläge auf Wohnviertel der Reichen und öffentliche Einrichtungen explodierte bereits am Montag abend eine Bombe vor dem sozialwissenschaftlichen Institut für Freiheit und Demokratie. Nach Angaben der Polizei wurden mindestens drei Menschen getötet und 14 verletzt.

Außerdem wurden zwei Brückenverbindungen zwischen Lima und dem zentralen Andenhochland beschädigt. Hier haben die seit 1980 für die Errichtung einer kommunistischen Gesellschaft kämpfenden Guerilleros ihre wichtigsten Stützpunkte. In der Nacht zum Dienstag tauchten dann an mehreren Gebäuden in Lima Graffiti auf, die für heute und morgen zum „bewaffneten Streik“ aufrufen.

Schon in der Vergangenheit waren Geschäftsleute mit Morddrohungen unter Druck gesetzt worden, derartigen Aufrufen Folge zu leisten. Am letzten Donnerstag waren bei der Zündung einer Autobombe im Villenviertel Miraflores 25 Menschen getötet und 150 verletzt worden.

Unterdessen verstärkte die Opposition Kritik an Staatschef Alberto Fujimori, der im April die Verfassung mit der Begründung außer Kraft gesetzt hatte, den „Kampf gegen den Terrorismus“ zu verstärken. Nach Angaben von Wirtschaftsminister Bolona erwägt die Regierung auch die Wiedereinführung der seit 13 Jahren abgeschafften Todesstrafe.