Sonnengebräunt sieht man ganz schön alt aus

In Deutschland (West) hat sich die Hautkrebsrate in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Ursache dafür ist weniger das Ozonloch, das neuerdings die hautschädigenden kurzwelligen UV-Strahlen durchläßt, als die Bräunungsbewegung, die schon Anfang der 60er Jahre die Wirtschaftswunderkinder erfaßt hat. Die Haut vergißt keinen Sonnenbrand, mit zeitlicher Verzögerung treten die lebensgefährlichen Melanome auf. Wissenschaftler behaupten, daß sich das Hautkrebsrisiko vervierfacht, wenn man sich einer verdoppelten UV-Dosis aussetzt. Eine medizinische Faustregel besagt, daß sich der sogenannte irische Typ (rötliche Haare, kaum Pigmentierung) nur zehn Minuten dem prallen Sonnenlicht aussetzen soll. Der hellhäutige Nordeuropäer (blond, schwache Pigmentierung, also der typische Hamburger) sollte täglich höchstens 20 Minuten sonnenbaden, schon nach 30 Minuten stellen sich Hautschäden ein. Dunkelhäutige Europäer können unbeschadet 30 Minuten in der Mittagssonne verweilen. Diese „Sonnenschutzzeiten“ verlängern sich mit zunehmender Bräune.

Sonnencremes schützen nur wenig, denn viele Präparate halten nur die UV-B-, nicht aber die UV- A-Strahlung ab. Und eine unerwünschte Nebenwirkung hat die Bräune allemal: UV-Strahlen lassen die Haut schnell altern, sie wird schlaff und faltig. mib