Schreckliche Dimensionen

KOMMENTAR

Schreckliche Dimensionen

Das Ungeheuer „Scientology“ ist unersättlich.

Wer bisher schon Ekel und Abscheu empfand angesichts der Praktiken dieser Organisation, hatte bislang einen schwachen Trost. Wenn sich erwachsene Menschen in die Fangarme dieses Kraken begeben, sind sie zunächst jedenfalls für ihr Tun persönlich verantwortlich. Was dann mit ihnen geschieht, ist freilich eine andere Frage. Wenn aber Eltern, die selbst engagierte „Scientology“-Mitglieder sind, ihre Kinder mit in den Abgrund reißen, reicht es bei weitem nicht mehr, empört zu sein.

Die „Scientology“-Kritiker sind sich darin einig, daß es sich bei dieser Organisation um keine Sekte, sondern eine „faschistoide, kriminelle Vereinigung“ handelt. Um diesen Vorwurf justitiabel zu machen, laufen derzeit bei zahlreichen Staatsanwaltschaften landauf, landab entsprechende Ermittlungen. Selbst der Generalbundesanwalt befaßt sich schon mit „Scientology“.

Vor diesem Hintergrund bekommt der Vorwurf der Kindesmißhandlung eine ganz schreckliche Dimension. Was „Scientology“ hier treibt, übersteigt jedes Vorstellungsvermögen. Hier wird die Psyche eines kleinen Kindes, die Seele, vernichtet.

Norbert Müller