Bäuerin 2000

Eine nie gekannte Lebensqualität erwartet die deutschen Bäuerinnen im Jahr 2000. Dies Prognose stellte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Landfrauenverbandes, Juliana Freiin Heereman von Zuydtwyck, gestern auf dem 17. Internationalen Welthauswirtschaftskongress in Hannover. Nach ihrer Ansicht werden die steigenden Ansprüche auf Freizeit und Urlaub durch neue Betriebsformen und staatliche Unterstützung leichter umzusetzen sein. Der Beruf der Bäuerin werde attraktiver denn je.

Die Zukunfts-Chancen von Frauen in landwirtschaftlichen Betrieben seien durchweg gut, meint Frau von Heereman, und verweist auf die Situation in Skandinavien. Dort übe die Bäuerin schon seit längerer Zeit in der Woche einen Beruf in Wirtschaft, Verbänden oder Verwaltung aus und bewirtschafte am Wochenende gemeinsam mit dem Ehemann und Angestellten den Hof. Die Zusammenlegung von Betrieben werde längere Urlaubsreisen und mehr Freiraum für Familie, Hobbies und Fortbildung schaffen.

„Insgesamt wird die Bäuerin des Jahres 2000 eine gut ausgebildete und hoch qualifizierte Fachkraft sein, die im Beruf und im Hof ihren Mann steht“, meint die Landfrauen-Geschäftsführerin. Sie räumt ein, daß Frauen gegenwärtig noch ein Großteil der Arbeit auf dem Hof übernähmen. Insgesamt 55 Milliarden Arbeitsstunden leisteten deutsche Bäuerinnen jährlich für Haushalt und Kindererziehung, die Pflege von Angehörigen und die Buchhaltung des Betriebes. Aber nur 56.000 der insgesamt rund 600.000 landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland haben eine Chefin.

dpa