Senat will noch einmal 50 Flüchtlinge

■ Entscheidung über Cap Anamur-Flüchtlinge vertagt

Bremen will weitere 50 Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien aufnehmen. Das ist die Konsequenz eines Senatsbeschlusse, mit dem sich die Landesregierung gestern hinter die Initiative mehrerer Innenminister stellte, weitere rund 5.000 Kriegsflüchtlinge nach Deutschland zu lassen. In dem gestrigen Beschluß appelliert der Senat an die Bundesregierung, den Ländern schnellstens freiwerdende Gebäude (z.B. Kasernen) für die Versorgung der Bürgerkriegsopfer zur Verfügung zu stellen. Die Entscheidung, ob Flüchtlinge, die mit der Cap Anamur Mitte August kommen sollen, aufgenommen werden, ist auf nächsten Dienstag vertagt worden.

Bei den BremerInnen bedankte sich die Landesregierung für die spontane Bereitschaft Vieler, privaten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Im Sozialressort gingen auch gestern wieder zahlreiche Hilfsangebote ein, nachdem die Initiative Fluchtweg, die auch von der Senatorin für Ausländerintegration unterstützt wird, die Telefonnummer erneut veröffentlicht hatte. Über dieses Vorgehen von Helga Trüpel herrschte im Sozialressort deutlich vernehmbares Grummeln. Nach Auskunft der Pressesprecherin der Sozialbehörde, scheint derzeit nur jedes zweite Angebot interessant zu sein. Viele BremerInnen wollten alleinstehenden Kindern helfen. Bei den 50 Flüchtlingen, die vorgestern gekommen sind, seien jedoch keine unbegleitenden Kinder gewesen.

Die Hälfte der Flüchtlinge ist in der Gemeinde jugoslawischer Moslems untergebracht werden, die andere Hälfte soll in den nächsten Tagen auf private Unterkündfte verteilt werden. hbk