Bisher kein Gold an die Elbe

■ Hamburger Olympia-Teilnehmerblieben bisher ohne Medaillen / Schwimmer Stefan Pfeiffer enttäuschte im 400-Meter-Finale

BILD jubelt über die Erfolge der deutschen Sportler, allerdings nicht über die Hamburger: Schlechte Nachrichten von den Olympischen Spielen aus Barcelona trüben das Alsterwasser. Von den norddeutschen AthletInnen sind keine Erfolge zu melden. Selbst Stefan Pfeiffer, Bronze und Silbermedaillengewinner der beiden vorangegangenen Spielen in Los Angels und Seoul, konnte seine Plätze nicht verteidigen. Der 26jährige Hamburger wurde beim gestrigen 400 Meter Freistilrennen nur Siebter. Tags zuvor scheiterte sein Vereinskamerad vom Olympiastützpunkt Hamburg, Nils Rudolph, schon im Vorlauf des 100 Meter-Freistil-Rennens.

Pfeiffer, der in den Vorläufen die viertschnellste Zeit schwamm, war im 400 Meter Finale ohne Chance. Der GUSse Sadowi schwamm einen neuen Weltrekord. Kleinlaut und enttäuscht hingegen stieg Nils Rudolph am Dienstag morgen aus dem „Bernat Picornell“-Becken und schlich enttäuscht in die Katakomben des olympischen Schwimm-Stadions von Barcelona.

Fast eine Sekunde blieb der Europameister über 50 Meter Freistil über seiner eigenen Bestzeit. „Nun“, sagt der gebürtige Rostocker kämpferisch, „will ich mich auf die 4 x 100 Meterstaffel und auf meine Paradedisziplin 50 Meter Freistil konzentrieren.“ Die Staffel allerdings verzichtet wegen seiner indiskutablen Leistungen auf seinen Start und die Konkurrenz scheint st in der Kurzstrecke übermächtig.

Auch die Hamburger Rückenschwimmerin Sandra Völker kam über den Vorlauf in der 100 Meter Strecke nicht hinaus - obwohl sie persönliche Bestzeit schwamm.

Auch in den Segeldisziplinen vermochten die Norddeutschen nicht zu überzeugen. Der siebenmalige Sieger der Kieler Woche in der 470 Klasser, Wolfgang Hunger, erlaubte sich bei der ersten Wettfahrt einen Fehlstart und wurde disqualifiziert. In der zweiten riß dem favorisierten Kieler Arzt das Spinnackersegel, so daß auch diese Wettfahrt nicht in die Wertung kam.

Hoffnungsvoll ist allenfalls die Plazierung von Jochen Schühmann aus Harrislee. Der Berufssegler liegt auf den fünften Platz und hat gute Chancen das finale Matchrace zu erreichen.

Nachdem sich auch die deutschen Handballspieler desolat präsentierten, konzentrieren sich die Hamburger Medaillenhoffnungen nur noch auf den Ruderer Michael Steinbach und auf den Hockeyspieler Christian Blunck. Steinbach erreichte mühelos wie alle deutsche Ruderer den Endlauf im Doppelvierer.

Der defensive Mittelfeldspieler Blunck verzückte das gesamte Hockeypublikum durch sein Tor gegen Indien. Glaubt man den in Superla-

tiven schwelgenden ARD-Kommentatoren, wurde eine einmalig über fünf verschiedene Stationen herausgespielte Strafecke immerhin von diesem Hamburger Hockey-As vollstreckt.

Kai Rehländer