Die taz berichtet in 10 Jahren

Als „von großem Erfolg gekrönt“ bezeichnete die Bundeskanzlerin das Programm der Ausländerbehörden, die Fremdenfeindlichkeit in den neuen Bundesländern Ostmark, Schlesien, der Ukraine und Belo- Rußland zu reduzieren. „Es ist endlich gelungen, den Menschen begreiflich zu machen, wie fremd sich der Fremde hier bei uns fühlen kann!“ sagte sie in ihrer Eröffnungsrede. Die Forschungsgruppe für Extremwissenschaft hatte belegen können, daß die Kombination von Abenteuerreise, Lottogewinn und des Entzugs der gewohnten Umwelt es ermöglichen würde, Gefühlsblockaden erfolgreich abzubauen. Das bereits seit 12 Monaten laufende Programm wählt mittels eines Zufallgenerators aus dem Material des Statistischen Bundesamtes täglich 100 BürgerInnen aus, die innerhalb von drei Tagen zeitweilig ,ausgewiesen' werden. Ihnen wird der Flug in ein ebenfalls zufällig ausgewähltes Land der 3.Welt bezahlt, das Rückflugticket erhalten sie bei der örtlichen EG-Vertretung frühestens nach Ablauf von 14 Tagen. Von den zurückgekehrten (es gab bisher nur fünf Todesfälle, sieben Vermißte) haben sich auffällig viele für die Weiterführung des Programmes ausgesprochen. „Wenn ich nicht meine Familie hätte, wäre ich einfach dort geblieben“, so Arnold P. (56) nach seiner Rückkehr aus Delhi. A.Khammas