6,5 Mio. Doller Entschädigung

Denver (AP) — Ein Geschworenengericht in den USA hat am Samstag einer 56 Jahre alten Frau, die unmittelbar vor der Urteilsberatung starb, 6,5 Millionen Dollar Entschädigung für eine mit dem Aids-Virus verseuchte Bluttranfusion zugesprochen. Die Klägerin Susie Quintana hatte über zwölf Millionen Dollar von der Firma United Blood Service in Albuquerque im Staat New Mexico gefordert, die das von einem homosexuellen Mann stammende Blut zur Verfügung stellte. In dem Prozeß, der in Denver stattfand, schickte Richterin Nancy Rice die Geschworenen am Freitag in Klausur, nachdem sie erfahren hatte, daß Frau Quintana gestorben sei. Mit dieser Maßnahme wollte sie verhindern, daß die Laienrichter durch die Todesnachricht beeinflußt würden. Am Samstag sprach das Gericht der Klägerin dann außer den 6,5 Mio. Dollar noch 100.000 Dollar als psychische Entschädigung und ihrem Mann 1,5 Mio. Dollar zu. Bei Frau Quintana, die drei Kinder hinterläßt, war 1983 Aids festgestellt worden.