Unterm Strich

Mit ihrem Hausorden, dem Bayreuther „Eichala“, hat die Stadt Bayreuth am Samstag langjährige Mitwirkende der Richard-Wagner-Festspiele geehrt. An der Spitze der ausgezeichneten Solisten standen Franz Mazura, der Klingsor im „Parsifal“, und Bernd Weikl, der den Amfortas im „Parsifal“ und den „Fliegenden Holländer“ verkörpert. Beide singen seit 20 Jahren im Festspielhaus auf dem „Grünen Hügel“. Mazura und Weikl haben, wie Oberbürgermeister Dieter Mronz in der Villa Wahnfried, dem früheren Wohnhaus Richard Wagners, betonte, entscheidenden Anteil an der erfreulichen Bilanz der Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg.

Festspielleiter Wolfgang Wagner, in letzter Zeit in einigen Medien wegen seiner Amtsführung kritisiert, betonte in diesem Zusammenhang: „Die Schmutzkübel gleiten an uns ab.“ Der Name Bayreuth sei Synonym für die Festspiele. Nirgendwo sonst gebe es eine so enge Verbindung zwischen den Mitwirkenden und der Stadt: „In Bayreuth gehören alle zusammen, die Stadt, die Künstler und das Publikum.“

Beim Herbert-Roth-Festival der Volksmusik im thüringischen Suhl haben die „Schmidtstädter Musikanten“ den zweiten Nachwuchswettbewerb gewonnen. Die fünf Erfurter, die mehrere Jahre dem Stabsmusikkorps der DDR-Grenztruppen angehörten, feierten damit am Sonnabend den bislang größten Erfolg ihrer neuen Karriere als Volksmusiker. Neben dem Hauptpreis, einer Kristallkugel, und einem Auftritt in der abendlichen Fernseh-Gala des Festivals an der Seite bekannter Interpreten volkstümlicher Klänge (dpa) winken ihnen nun auch Schallplattenaufnahmen.

Star beim Galaabend der Sommerspiele in Eutin (Holstein) war der Sänger Gunther Emmerlich. Vor mehr als 2.000 begeisterten Besuchern zog der Baß von der Dresdener Semperoper bei einem Querschnitt durch die Opernliteratur alle Register. Bei der Ansage von Osmins zynischem Lied „Oh, wie will ich triumphieren, wenn wir euch zum Richtplatz führen und die Hälse schnüren zu“ aus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ merkte Festspielintendant Siegfried Grote an, daß Emmerlich diesen Titel „aus aktuellem Anlaß“ besonders gern singe — die Ironie (dpa) galt dem inhaftierten Erich Honecker.

Der Waliser Komponist William Mathias, der unter anderem die Hymne für die Hochzeit des britischen Thronfolgers Prinz Charles mit Prinzessin Diana geschrieben hat, ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Wie seine Familie mitteilte, erlag Mathias am Mittwoch auf der nordwalisischen Insel Anglesey einem Krebsleiden. Mathias galt als einer der herausragenden zeitgenössischen Musiker in Wales. Er komponierte auch zwei Musikstücke für Königin Elizabeth II. zu ihrem silbernen Thronjubiläum im Jahre 1977. Mathias, der das North Wales Music Festival ins Leben rief, leitete als Professor 18 Jahre lang den Fachbereich Musik an der Universität von Nordwales.