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Unfit trotz Gatorade

■ Olympia-Tagebuch, Teil5

In der Küche stapeln sich die Gatorade-Flaschen, denn man ist ja dem Glauben an die aufbauende Wirkung der Mineralsalze verpflichtet. Gleichzeitig wird die Stimmung im ZDF-Olympia-Studio immer enthemmter. Bei der mittäglichen Wachablösung beeimern sich Magdalena Müller und Dieter Kürten wie Kinder über den Namen eines mongolischen Boxers.

Stelle mir vor, ich wäre Katrin Krabbe und müßte bei der Übertragung des 100-Meter-Finales zusehen — das geht noch. Aber dabei Bernd Heller und Peter Leiser zuhören — das ist schlimm: „Der Abend eilt voran — unweigerlich.“ Doch er eilt nicht schnell genug, leider, leider. „Zähigkeit, Zähigkeit zahlt sich aus“, geht es weiter. „Gute Plätze sind auch Erfolge“, sie lassen nicht locker. „Ob das gut war, ich weiß es nicht“, sie sind gnadenlos. „Das wär' das Wesentliche, was wir im Moment zu sagen hätten.“ Ah, so.

„Du stinkst“, meint meine Lebensabschnittsbegleiterin. Sie hat recht, zum Duschen sind die Werbepausen zu kurz. Alle vier Jahre zwei Wochen Ausnahmezustand, das muß eine eheähnliche Gemeinschaft verkraften.

Vielleicht sollte ich im TV-Quiz eine Reise in einen Ferienclub gewinnen, um die Beziehung zu retten. Morgen kauf ich erst mal einen anderen Sport-Drink, denn Becker hat verloren, und der trinkt Gatorade. to

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