Vom Kampf der Indianer

■ Leonard Peltier soll FBI-Agenten ermordet haben / US-Justiz verfolgt indianischen Sprecher / Info-Veranstaltung im BRAKULA

Die Entdeckung Amerikas vor 500 Jahre bedeutet zugleich 500 Jahre Unterdrückung der Indianer. Mittlerweile sind die Ur-EinwohnerInnen des Kontinents nahezu ausgerottet, nur wenige leben noch in den staatlich zugewiesenen Reservaten. In diesen Ghettos ist die Alkoholismus- und Selbstmordrate erscheckend hoch.

Es gibt nur noch wenige Indianer in Amerika, die den politischen Kampf gegen ihre Unterdrückung führen, in den Reservaten nicht resigniert sind. Während offenbar in einigen Ländern eine Periode der Demokratisierung durchlaufen wird, ist in den USA und Kanada eher eine Gegentendenz zu erkennen. Mit immer härteren und drakonischeren Strafen geht die Justiz gegen sogenannte „politisch motivierte Straftäter“ vor. Eines der Opfer dieser Justiz ist Leonard Peltier. Peltier, der als Nelson Mandela der Indianer gilt, ist angeklagt, zwei FBI-Agenten umgebracht zu haben. Unterstützer von Peltier behaupten hingegen, sein Engagement und seine Bedeutung für die Indianer wären der tatsächliche Grund für seine Verfolgung. Bob Castillo, Koordinator für politische Gefangene beim „International Indian Treaty Council“ (Internationaler Vertragsrat der Indianer) besucht zur Zeit im Rahmen einer Solidaritätskampagne für Peltier die Bundesrepublik.

Heute abend um 20.30 Uhr ist er Gast im „Brakula“ (Bramfelder Chaussee) und berichtet über den Fall Peltier: „500 Jahre indianischer Widerstand — Remember Wounded Knee“, die letzte siegreiche Schlacht der Indianer gegen die Weißen. kva