Fahrstuhl zu den Kunstetagen

■ Noch diese Woche soll mit dem rund acht Millionen Mark teuren Umbau der Marthalle begonnen werden

begonnen werden

Nachdem vergangene Woche der Startschuß für den Abriß des ehemaligen Kunsthauses gefallen ist, soll noch diese Woche mit dem Umbau der Markthalle begonnen werden. Dort werden, laut Plan in einem knappen Jahr, der Hamburger Kunstverein, der Berufsverband Bildender Künstler (BBK) und die Freie Akademie der Künste neue Räume beziehen.

Insgesamt 4130 Quadratmeter werden für diese Zwecke umgebaut, rund acht Millionen Mark sind dafür veranschlagt. Die Baubehörde übernimmt 1,3 Millionen der Kosten, 1,5 Millionen zahlt die Sprinkenhof AG dazu und die Kulturbehörde schließlich ist mit 5,5 Millionen dabei. „Ein kräftiger Schluck aus der Pulle“, wie es Hinrich Schmidt-Henkel, persönlicher Referent der Kultursenatorin, salopp zu formulieren vermag.

Der Kunstverein wird im südlichen Teil der Hallen den meisten Raum beziehen: Verwaltung, Ausstellungsflächen und Café werden auf 1850 Quadratmetern eingerichtet. Büros und Ausstellungsräume sind auch für den BBK im nördlich anschließenden Gebäudeteil und auf 865 Quadratmetern vorgesehen. Die Freie Akademie der Künste schließlich muß sich mit 580 Quadratmetern im zweiten Obergeschoß begnügen, verbessert sich damit aber in jeder Hinsicht gegenüber ihrem bisherigen Sitz im Keller der Kunsthalle.

Der Rest, gut 800 Quadratmeter, ist für „Fremdvermietung“ reserviert. Für wen oder was, will Schmidt-Henkel nicht verraten, nur soviel: „kulturnah und nichtkommerziell“ soll es sein.

Mit dem Innenausbau - und das sind 90 Prozent der gesamten Umbaumaßnahmen - soll in den nächsten Tagen begonnen werden, erklärt „Baubetreuer“ Ulrich Feierabend, beschäftigt bei der Hamburgischen Gesellschaft für Gewerbebauförderung, die den gesamten Innenausbau der Markthalle betreut und dem Hamburger Architekturbüro Störmer & Simons den Auftrag erteilt hatte. Nicht nur neue Ebenen und Zwischenwände, auch neue Treppenhäuser nebst Fahrstuhl sehen deren Pläne vor. „Weitgehend sehr zufrieden“, so Ulrich Feierabend, sei man mit Abschluß der Planungsphase, an der die künftigen Nutzer der Markthalle beteiligt gewesen waren.

Allen Grund zur Unzufriedenheit hat dagegen der Künstlernotdienst, jeniger rührige Zusammenschluß von ateliersuchenden Künstlern, über den die taz an anderer Stelle bereits ausführlicher berichtete. Im Winter letzten Jahres hatte Kultursenatorin Christina Weiss den Notdienstlern, namentlich den Brüdern Gerd und Jörg Stange, vorläufige Arbeitsräume in der Markthalle zur Verfügung gestellt, nachdem das von ihnen besetzte Haus in der Martinistraße 40 geräumt worden war.

Schriftlich hatte die Kulturbehörde darüber hinaus bestätigt, daß sie „mit den Künstlern ein Atelierprojekt“ betreiben werde. Dieses Projekt werde „sofort verfolgt.“ Eine Alternative gibt es für die Künstler, die jetzt ihre Sachen in der Markthalle packen mußten, nicht. mb