Oldenburgerinnen fahren viel mit dem Frauenmobil

■ Studie über erfolgreiche Erfahrung im ersten Jahr

Von Haustür zu Haustür bringt das Frauenmobil nachtschwärmende Oldenburgerinnen. 1.500 Frauen nutzen monatlich den Fahrdienst, der im Sommer zwischen 21 und 4 Uhr morgens und im Winter schon ab 19 Uhr unterwegs ist. Als „absolut positiv“ bezeichnete gestern die Oldenburger Frauenbeauftragte Anette Fischer die Erfahrungen, die die Oldenburgerinnen mit dem seit mehr als einem Jahr verkehrenden Fahrdienst gemacht haben. Eine halbe Stunde Wartezeit müssen die Frauen, die die Nummer 81113 anwählen, einkalkulieren. Dann bringt sie der Fahrdienst für fünf Mark innerhalb Oldenburgs wohin sie wollen. Ein besonders Lob hätten die Benutzerinnen für die Freundlichkeit der Fahrerinnen und Fahrer, die warten, bis die Frauen die Haustür aufgeschlossen haben, heißt es in einer gestern vorgestellten Studie.

Mit einem Ratsbeschluß war das Frauenmobil im September 1991 als „feste Institution“ etabliert worden. Die Stadt schießt jährlich 80.000 Mark zu, das Mehrkostenrisiko trägt der Fahrdienst-Unternehmer. Damit fährt das Frauenmobil billiger als die Nachttaxis für Frauen in anderen Städten. „Es hat sich gezeigt, daß das Frauenmobil nicht nur ein Vergnügungsfahrzeug für jüngere Frauen ist“, erläutert die Frauenbeauftragte die Studie. Im ersten halben Jahr waren 15 Prozent der Nutzerinnen älter als 51 Jahre. 78 Prozent der befragten Frauen sagten, sie fühlten sich nachts unsicher, 20 Prozent gaben an, ohne Fahrdienst würden sie nicht auf die Straße gehen. 49 Prozent können sich kein Taxi leisten. Nur zehn Prozent fanden den Fahrdienst zu teuer. Der Nachteil des Frauenmobils: Frauen aus dem Umland muß es stehen lassen, denn es fährt nur bis zur Stadtgrenze. dir