Kühle Konjunktur im heißen Bremer Sommer

■ Unternehmerskepsis in Handelskammer-Umfrage

Das überwiegend kühle Konjunkturklima insbesondere in der bremischen Industrie sowie im Groß- und Außenhandel hält an. Lediglich im Bauhauptgewerbe sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen breitet sich wieder geschäftlicher Optimismus aus. Das geht aus einer gestern von der Handelskammer veröffentlichten Konjukturumfrage für das zweite Quartal hervor.

Danach sind noch immer zwei Drittel (69 Prozent) der Industriefirmen mit ihrer derzeitigen Geschäftslage zufrieden. Bei der Beurteilung der geschäftlichen Aussichten rechnen 34 Prozent mit einer ungünstigeren, 53 Prozent mit einer gleichbleibenden und 13 Prozent mit einer günstigeren Entwicklung. Nur noch ein Prozent der Firmen will seine Beschäftigtenzahl erhöhen (Vorquartal: 14 Prozent), während 33 Prozent eine Verminderung des Personalbestandes beabsichtigen.

Im Bauhauptgewerbe beurteilen 68 Prozent der Firmen (zuvor 53 Prozent) ihre Geschäftslage als befriedigend. Im Grundstücks- und Wohnungswesen sind 59 Prozent zufrieden, 41 Prozent melden eine gute Geschäftslage. Die Hälfte der befragten Unternehmer meldet gegenüber dem Vorjahrsquartal höhere Umsätze. Im Großhandel sank der Anteil der positiven Lagebeurteilungen von 38 auf 24 Prozent. Im Importhandel sind dreiviertel der Unternehmen mit der Geschäftslage zufrieden. Allerdings mußte noch jedes dritte Unternehmen Umsatzeinbußen hinnehmen.

Die bremische Seeschiffahrt beurteilt die Lage ganz überwiegend (96 Prozent) als befriedigend, der Rest als gut. Dagegen spricht im Speditionsbereich keine der befragten Firmen von einer ausgesprochen guten Geschäftslage. dpa