Lappas: Haft ist Hölle

■ Der coop-Aufsichtsrat klagt über „verlorene Ehre“

Frankfurt (AP) — Der Frankfurter coop-Prozeß ist am Mittwoch mit der Anhörung der Angeklagten fortgesetzt worden. Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende des früheren Handelskonzerns coop, Alfons Lappas, wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Seine bislang gut siebenmonatige Untersuchungshaft bezeichnete er als Hölle. Die übrigen sechs Angeklagten äußerten sich weder zur Person noch zur Sache.

Der 62jährige Lappas erklärte, er habe „nichts Unrechtes, und erst recht nichts Ungesetzliches getan“. Die Haft habe bei ihm „ein Trauma ausgelöst“ und seine bereits angeschlagene Gesundheit „endgültig zerstört“. Vom Gericht erhoffe er sich, daß es ihm zurückgeben könne, was er verloren habe: „Ehre, Selbstvertrauen und Lebensmut, aber auch den Glauben an die Rechtsstaatlichkeit.“

Den sieben Angeklagten wird vorgeworfen, von 1984 bis 1988 bei über 100 Banken einen Schaden von 1,8 Milliarden Mark angerichtet zu haben. Drei sollen sich auch im Umfang von 25,6 Millionen Mark persönlich bereichert haben.