Angebot und Nachfrage

■ Marktprognose: Der Drogenstrich bleibt im Viertel

Innensenator van Nispen ist ein Liberaler. Da wird er wissen, daß der Markt sich nach Angebot und Nachfrage richtet. Das gilt für den Handel mit Schnittblumen wie für die Prostitution. Mit ihrer Idee, den Bremer Drogenstrich mitten aus dem lebendigen Viertel an die kalten Kajen des Hafens in Woltmershausen, Walle oder Hemelingen zu verlegen, hat die seit Monaten tagende Arbeitsgruppe aus Innen- und Sozialressort zwar vielleicht inzwischen einen Plan, ob er aber auch befolgt wird, hängt von dem Angebot ab, mit dem er Zuhältern, Prostituierten und Freiern schmackhaft gemacht werden könnte.

Doch welchen Vorteil sollte der neue Standort den Beteiligten für ihre Geschäfte bringen? Ein Drogenstrich am Hafen wäre weder sicherer oder besser betreut, noch wäre steigender Umsatz zu erwarten. Somit ist die Marktprognose klar: Der Drogenstrich wird auch bei anderslautenden Behörenbeschlüssen im Viertel bleiben. Und van Nispens Polizei wird daran garantiert nichts ändern. Die kann ja noch nichtmal den offenen Drogenhandel verhindern, wie sollte sie da Frauen verbieten können, an der Straße zu stehen, bis sie jemand mitnimmt. Dirk Asendorpf