2.000 Anrufer bieten Hilfe für Flüchtlinge an

■ Häufigster Wunsch am Bürgertelefon ist der nach der Aufnahme eines Kindes/ Familien wollen adoptieren

Berlin/Beeskow. In Berlin haben nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes bislang etwa 2.000 Menschen am sogenannten Bürgertelefon ihre Hilfe für Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien angeboten. Dies reiche von Kleiderspenden bis zum Angebot, ein oder mehrere Personen in der Familie aufzunehmen. Einige Wohnheime haben den Angaben zufolge mittlerweile so viele Kleidungsstücke erhalten, daß sie nicht mehr in der Lage sind, neue zu lagern und zu sortieren.

Am häufigsten äußerten die Anrufer nach Darstellung des Roten Kreuzes den Wunsch, ein Kind aufzunehmen. Viele Familien wollten sogar eines adoptieren. Anfragen dazu seien sogar aus Island und den USA gekommen. Da jedoch keine Familie sich bereit erklärt habe, ihr Kind zur Adoption freizugeben, sei dies nicht möglich.

Bislang sei noch unklar, ob die Flüchtlinge lieber in Privatfamilien als im Heim wohnen wollten, hieß es in der Mitteilung. Dies sei aber Voraussetzung für einen Umzug. Derzeit laufe dazu in den Heimen eine Umfrage, die in den nächsten Tagen ausgewertet werden solle.

Der DRK-Landesverband Brandenburg hat sich mit einem Spendenaufruf zugunsten der Kinder Bosniens, die dem Krieg in ihrer Heimat entronnen sind, an die Menschen in Brandenburg und Berlin gewandt. Anlaß war am Donnerstag eine Begegnung von 16 in Ostdeutschland teils ohne Eltern angekommenen bosnischen Flüchtlingskindern mit 35 Mädchen und Jungen des DRK- Kinderkurheimes Bugk bei Storkow. Die Bosnier hatten zu Wochenbeginn Aufnahme in einer ehemaligen NVA-Kaserne bei Beeskow gefunden. Das Treffen wurde vom Deutschen Roten Kreuz des Kreises Beeskow organisiert und finanziert. Das DRK-Spendenkonto bei der Deutschen Bank in Potsdam lautet: 3030400, BLZ 12070000.

Bisher fanden nach Angaben des DRK 204 Flüchtlinge Aufnahme in Brandenburg. Für Sonntag werden 156 weitere erwartet. Das Innenministerium rechnet mit der Ankunft der Sonderzüge auf einem Bahnhof in Berlin. AP/ADN