die taz berichtete vor 10 Jahren

6.8.82, Freitag. Die taz befindet sich in ihrer schlimmsten ökonomischen Krise. „Ans eigene Bein gepinkelt“ fühlte man sich obendrein von Jörg Schröders Abrechnung mit der taz. Seinen von „Bosheiten und Gemeinheiten strotzenden Text“ (empörend!) dokumentierte man sogar auf zwei Seiten (8 und 9). Seite 5 war einem „alltäglichen Skandal“ gewidmet, aus dem man schließlich etwas lernen konnte: „Panzertransporter sind Zivilfahrzeuge“. Das behaupteten jedenfalls Daimler- Benz, Magirus-Iveco u.a. Ein sandfarbener Tarnanstrich ist ja auch wirklich schick, und man kann nie wissen, ob die Schießluken im Dach nicht einmal Nutzen bringen. Seit bereits über einem Jahr belieferte die Bundesrepublik als viertgrößter Waffenexporteur den Irak mit Waffen. 500.000 israelische Urlauber (erstaunlich, bei nur 4 Millionen Einwohnern!) hingegen sollten „Aufklärungsarbeit“ über den Krieg leisten und das eigene Image im Ausland aufpolieren (Seite 1). Unter dem Motto „Wissen, wie zu antworten“ wurden Broschüren gedruckt, die die israelische Obrigkeit ihrem Volk vor Reiseantritt aushändigte. Auf Seite 11 der taz folgte eine praktische Lebenshilfe: „Lustig statt frustig“ ist die Devise bei Arbeitslosigkeit. Diese kann nämlich auch Anstöße zu selbstverwaltetem und selbstbestimmtem Arbeiten geben. kn