Glatzenpower

■ Carsten Fischer schießt deutsches Hockeyteam ins Finale

Terrassa (dpa/taz) — Die Skinheads feiern bei den Olympischen Spielen weiter Triumphe. Nach den Erfolgen diverser kahlgeschorener Schwimmer und des glatzköpfigen US-Volleyballteams, das im Viertelfinale die GUS besiegte, war es der haarlose Carsten Fischer, der beim 2:1 gegen Pakistan beide Tore schoß und sein Team damit ins Finale gegen Australien brachte. Für den Mülheimer Fischer ist es das dritte Olympia- Endspiel in Folge. „Man sagt zwar: Aller guten Dinge sind drei. Aber nach den zweiten Plätzen in Los Angeles und Seoul habe ich es jetzt satt mit dem Silber. Nun will ich eine Treppchenstufe höher.“

„Wahnsinn, einfach Wahnsinn“, rief Kapitän Volker Fried, reckte die geballte rechte Faust zum Himmel und vollführte ein Siegestänzchen mit Trainer Paul Lissek. Der war nach dem „schlimmsten Spiel meines Lebens“ völlig fertig: „Das ist mir alles zuviel. Das möchte ich nicht noch mal mitmachen. Daß wir diese gigantischen ,Pakis' geschlagen haben — unglaublich. Vor allem der Calle Fischer, wie der wieder die Tore 'reingemacht hat“, stammelte der 44jährige Erfolgs-Coach und umarmte seinen letzten Mann immer wieder.

„Wir haben Hyper 1 und 2, Mega 1 und 2, Atom und noch einige Ecken-Tricks mehr. Heute war es die ,Atom-Ecke'. Sie hat prima geklappt“, verriet Lissek den gelungenen Strafecken-Trick. Der brachte nach Khalids 0:1 und Fischers — ebenfalls im Anschluß an eine Ecke — per Siebenmeter erzielten Ausgleich das Siegtor. „Jetzt sind wir so weit gekommen, jetzt wollen wir auch unbedingt den Olympiasieg“, betonte Fischer, der wie Fried nach dem Endspiel seine internationale Karriere beenden will. „Irgendwann ist man ausgepowert und es leid, sich in einer Jugendherberge auf wichtige Turniere vorzubereiten.“