So ganz ohne große Namen

■ Hamburger Tennismeisterschaften: Tennisniederungen oder Talentsichtung?

: Tennisniederungen, oder Talentsichtung?

Große Namen werden dieses Jahr bei den Hamburger Tennismeisterschaften nicht starten. Der Hamburger Hallenmeister Jörn Renzenbrinck wird in Challenger- Turnieren versuchen genügend Punkte für die Qualifikation der American Open zu ergattern. Und auch andere bekannte Spieler, die in ihrer Jugend für einen Hamburger Verein spielten, werden nicht teilnehmen.

Doch darin liegt auch nicht der Reiz dieses Turniers. Bei den Männer- und Frauenwettbewerben, die im Mittelpunkt des Interesses stehen, sind die Zuschauer vielmehr darauf gespannt, wer von den jugendlichen Spielern es schafft, sich gegen die Etablierten durchzusetzen. Etwa wie 1988 ein gewisser Michael Stich aus Elmshorn, der damals die Hallenmeisterschaften gewann. Vom 10. bis 16. August wird auf den Plätzen vom UHC in Hummelsbüttel ein Nachfolger des Elmshorner Goldmedaillengewinners ausgespielt.

Ein paar deutsche Mark gibt es natürlich auch bei den Männer- und Frauenwettbewerben zu gewinnen: 1200 Mark für den Sieger, 1000 Mark für die Siegerin im Einzel. Das ist aber sicherlich nicht der einzige Anreiz für die beiden BWL–Studenten Peter Ballauf und Jesco von Heintze, die an den beiden ersten Positionen gesetzt sind. Als großer Konkurrent für die beiden Spieler des Clubs an der Alster wird Lars Kirschner vom Rahlstädter Turn- und Hockey-Club gehandelt. Der sechzehnjährige Schüler stand bereits im Februar bei den Hallenmeisterschaften im Männer- Endspiel. Bei den Frauen ist Claudia Timm vom UHC an Nummer 1 gesetzt.

Härter umkämpft als die Einzelwettbewerbe der Männer und Frauen sind sicherlich die Senioren- Konkurrenzen. In vier Altersklassen schlagen sich die gesetzteren TennisspielerInnen die Bälle um die Ohren. Preisgeld gibt es dabei nicht zu gewinnen. Ehrenpreise und die Gewißheit langjährige Konkurrenten vom Platz gefegt zu haben, reichen als Anreiz.

Gunnar Gudmundsson