SAMSTAG: Die Stunde der harten Männer / Roseanne / Schnee am Kilimandscharo / Die Frau aus dem Nichts

Die Stunde der harten Männer

Der Säfteüberschuß der Jugend / Treibt Herkules vom Pfad der Tugend./ Die Auserwählte macht noch Zicken/ Läßt sich von jemand anders freien./ Inor heißt der erkorene Beschicker,/ Ein nobler Mensch und guter Freund,/ Zudem ein kluger Ränkeschmied,/ Kurzum: ein nützliches Gesellschaftsglied./ Er ist Omphale zugetan,/ Die akzeptiert ihn als Galan,/ Was ihre Mutti schwer betrübt,/ Weil ihre Tochter jemand liebt,/ Den sie zu ihren Feinden zählt/ Und lieber mit dem Dreizack quält./ Noch wirrer wird die Filmgeschichte,/ Die ich hier nicht vertiefen möchte,/ Weil sich die wirklichen Athleten/ Im Ersten in die Waden treten.(ZDF, 13.30 Uhr)

Roseanne

„Roseanne“ wird häufig mit Serien wie „Murphy Brown“ und „Married... With Children“ in einem Atemzug genannt. Alle drei haben gemeinsam, daß der Institution Familie weniger Respekt entgegengebracht wird als in den „traditionellen“ Heile-Welt-Szenarien US-amerikanischer Herkunft. Die Titelheldin dieser Sitcom gilt zudem als Beispiel für das gewandelte Frauenbild in der US-Serienunterhaltung: Roseanne Conner ist, wie auch ihr Gatte Dan (John Goodman), ein wenig füllig und hat keine Probleme damit: Sie verfügt über genügend Selbstbewußtsein, sich fragwürdigen Schönheitsidealen zu verweigern...(Kabelkanal, 19.00 Uhr)

Schnee am Kilimandscharo

Das ist einer der Hauptnachteile, wenn einen das Fieber auf die Pritsche dübelt: Plötzlich fallen einem Dinge wieder ein, die bis dahin im Unterbewußtsein bestens aufgehoben waren. Harry Street liegt sterbenskrank in seinem Zelt und sieht sich mit seiner Vergangenheit konfrontiert: erst die Generation verloren, dann die falschen Frauen geliebt, endlich und konsequenterweise zuviel gesoffen — ein typisches Männerschicksal eben. Bei Hemingway ging die Geschichte schlecht aus, in der Filmversion von Henry King bleibt noch ein Quentchen Hoffnung. Neben Hauptdarsteller Gregory Peck spielen Susan Hayward, Ava Gardner und Hildegard Knef.(ZDF, 22.25 Uhr)

Die Frau aus dem Nichts

Cenci (Mia Farrow) ist 22 Jahre alt, wirkt aber jünger und scheint auch geistig zurückgeblieben. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt sie allein in einer üppig eingerichteten Jugendstilvilla. Hierhin lotst sie Leonora (Elisabeth Taylor), eine Prostituierte, die sie auf der Straße angesprochen und als Ersatzmutter auserwählt hat. Leonora läßt sich auf das Spiel ein. Als zwei Tanten und Cencis perfider Stiefvater Albert (Robert Mitchum) auftauchen, um sich den Besitz des Mädchens anzueigenen, zerbricht die Idylle. Joseph Losey inszenierte das düstere Psychodrama. Das Drehbuch verfaßte George Tabori nach einer Erzählung von Marco Denevi.(Nord 3, 22.45 Uhr)