Eine Hitzeschlacht der trostloseren Art

■ Fc St. Pauli: Nur ein 1:1 bei der Spiel-Vereinigung Unterhaching / 2200 Zuschauer sahen eine konfuse Partie

: Nur ein 1:1 bei der Spiel-Vereinigung Unterhaching / 2200 Zuschauer sahen eine konfuse Partie

Eine etwas unheimliche Atmosphäre lag schon über dem Unterhachinger Stadion am Sportpark. Ganze 2200 Fußballfetischisten hatten sich hierherverirrt um den ersten Punktgewinn der SpVgg Unterhaching beim 1:1 gegen den FC St. Pauli zu erleben.

Auch Fanclubs vom Bayern-Ligisten 1860 München sind in den Vorort der bayrischen Landeshauptstadt gefahren, um die Kicker des FC St. Pauli zu unterstützen. So agierte der Fanblock der mitgereisten St. Pauli-Liebhaber und deren Sympathisanten zu Beginn des Spieles auch wirkungsvoller, sprich lauter, als die einheimischen Ballsportliebhaber.

Auf dem Spielfeld indes erwischten die Unterhachinger den besseren Start. Der bis zu diesem Spiel punktlose Aufsteiger dominierte das Spiel und setzte die Hamburger Abwehr das eine und das andere Mal unter immensen Druck. Einzig Klaus Thomforde ist es zu verdanken, daß der Führungstreffer für die Unterhachinger erst in der 28. Minute fiel. Gegen einen gewaltigem Schuß von Jörg Bergen war auch der diesmal hervoragend disponierte Schlußmann der Millerntor-Truppe machtlos. Jörn Schwinkendorf, Vorstopper des FC St. Pauli, gelang es zehn Minuten später durch einen Kopfball auszugleichen. Daß sich das Spielgerät nicht eindeutig hinter der Linie befand störte Schiedsrichter Best aus Kämpfelkamp wenig. Auch die Unterhachinger verschwendeten nicht ihre Kraft aufs reklamieren,

sondern setzten ihre Angriffs-

bemühungen fort — gänzlich erfolglos.

Bei tropischen Temperaturen wurde die Partie nach der Pause

immer unansehnlicher. Konfus und hektisch agierten die St. Paulianer im Mittelfeld. Einzig Klaus Thomforde und Jan Kocian vermochten zu überzeugen. Die Unterhachinger hingegen bemühten sich weiter, scheiterten aber auch an ihren fehlenden spielerischen Möglichkeiten.

So war es für die Zuschauer nicht zu erkennen, wer von den beiden Mannschaften designierter Absteiger und wer potentieller Aufsteiger ist. Zu sehr entsprach die spielerische Potenz beider Mannschaften durchschnittlichem Amateurniveau.

Max Schulz

SpVgg Unterhaching: Häfele — Pfluger — Beck, Bergen, Bucher — Emig, Leitl, Renner (77. Grusz), Niklaus — Löbe, Urosevic

FC St. Pauli: Thomforde — Kocian — Nikolic, Schwinkendorf (78. Gronau) — Olck, Surmann, Knäbel, Sievers, Be-

larbi — Aerdken, Ottens

Schiedsrichter: Best (Kämpfelbach) — Zuschauer: 2 200

Tore: 1:0 Bergen (28.), 1:1 Schwinkendorf (39.)

Gelbe Karten: Urosevic, Emig / Sievers

Beste Spieler: Bucher, Emig / Thomforde, Kocian