Lokalkoloratur: Rüdiger Nehberg

LOKALKOLORATUR

So leicht läßt sich der Spieß umdrehen: Da schippern der Hamburger Überlebenskünstler Rüdiger Nehberg und seine abgehärtete Gefährtin Christina Haverkamp mit einem Bambus-Floß über den großen Teich, um auf die Bedrohung der Indianer aufmerksam zu machen und werden am Ende selber bedroht. Das Piratenstück begann, als die beiden Norddeutschen in einer Flaute vor der Küste des Karibik-Staates dümpelten. Fünf Männer ruderten heran, drei enterten das Floß, zwei hielten im Holzkanu die Harpunen schußbereit. Natürlich wollten sie Geld. Das Abenteurer-Duo verweigerte die Penunze, wollte sich aber nicht lumpen lassen. „Um ihnen entgegen zu kommen, gaben wir ihnen ein 50 Meter langes Seil“, so Nehberg. Die Jamaikaner wußten diese Großzügigkeit nicht recht zu würdigen, zogen aber von dannen. Christina Haverkamp befürchtete einen erneuten Angriff und verständigte die Küstenwacht. Bevor diese eintraf, eilte ein zweites Kanu heran. Eine von Nehberg exakt gepeilte Signalrakete vertrieb die Männer. Das verschreckte Paar hatte keine Lust mehr zu prüfen, ob es sich um Halunken oder bloß Neugierige handelte. Die jamaikanische Küstenwacht durfte das Floß dann endlich retten, nachdem dies Patrouillen anderer Länder verwehrt geblieben war. Schon häufiger wollte eine Küstenwacht die beiden an Bord nehmen, weil sie diese für Schiffbrüchige hielt. sini