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Messen gegen Automief

■ Neues Luftmeßsystem soll Verschmutzung korrekter ermitteln

soll Verschmutzung korrekter ermitteln

Demnächst werden wir täglich in amtlich Zahlen darüber informiert, wie sehr uns die autofahrenden Mithamburger die Luft verpesten. Womöglich können wir die neuesten Luft-Schadstoff-Konzentrationen sogar auf elektronischen Informationstafeln direkt an den Kreuzungen ablesen. Denn die Umweltbehörde stellt ihr Luftmeßnetz um. Gemessen werden in Zukunft vor allem die verkehrsbedingten Schadstoffe.

Erst kürzlich hatte Greenpeace mit eigenen Messungen gezeigt, durch welchen Alltags-Smog sich die Stadtkinder tatsächlich quälen müssen. Gegenüber den staatlichen Stellen erhob die Umweltschutzorganisation den Vorwurf, sie würden nur in luftigen Höhen und weitab vom dicken Straßenverkehr die Luft analysieren. Die Hamburger Umweltbehörde entgegnete daraufhin, man hätte ja schließlich schon 1990 begonnen, in Straßenschluchten und an Verkehrsknotenpunkten zu messen, sogar in nur 80 cm Höhe. Dennoch war das Luftmeßnetz in Hamburg bislang vor allem auf die Abgasfahnen der Industrie ausgerichtet, mit einem starren Raster von Stationen, die in 3,50 m Höhe messen.

Das soll jetzt anders werden, denn beispielsweise der Schwefeldioxyd-Ausstoß aus Hamburger Industrieschloten ist von 85000 Tonnen im Jahr 1982 auf 16000 Tonnen zurückgegangen. Dafür erzeugt aber der Kraftfahrzeugverkehr doppelt so viel Stickoxide wie die Industrie.

Diese Stickoxide und auch das krebserregende Benzol aus den Auspuffen werden künftig mit sechs mobilen Meßkontainern an jährlich wechselnden verkehrsreichen Standorten in 1,50 m Höhe gemessen. Drei dieser Container stehen zur Zeit schon an der Stresemannstraße, der Hudtwalker Straße und am Siemersplatz. Als weitere Standorte sollen Mühlenkamp, Eidelstedter Platz und Eppendorfer Baum dazu kommen. Zwölf feste Meßstationen dienen der allgemeinen Luftüberwachung, davon stehen vier Ozonmeßstationen am Stadtrand, wo das Reizgas meistens die höchsten Konzentrationen hat. Die Umrüstung des Luftmeßnetzes, der der Senat gestern zugestimmt hat, wird 4,5 Millionen Mark kosten. Die Gesamtzahl der Stationen sinkt von 23 auf 18, dafür würden die Messungen künftig problemorientierter und flexibler, erläuterte Umweltsenator Fritz Vahrenholt. Eine Lösung des Problems könne allerdings nur die Verkehrspolitik bringen. Vera Stadie

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