Umweltbundesamt fordert, gesamten Auto- und LKW-Verkehr zu reduzieren

Berlin. Das Umweltbundesamt in Berlin spricht sich auf Grund der hohen Ozonbelastung für eine Verkehrsreduzierung während des gesamten Jahres aus. Dazu zählen ein generelles Tempolimit, die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs und die Einschränkung des Gütertransportes auf den Straßen. Zum Tempolimit sagte Pressesprecher Hans-Jürgen Nantke gestern, daß die »Vorläufer-Schadstoffe« für Ozon insbesondere bei hohem Tempo auf Autobahnen entstünden.

Eine regional begrenzte Einschränkung des Autoverkehrs bei hohen Ozonwerten hielt der Sprecher für nicht weitgehend genug. Mit dem entsprechenden Vorschlag des hessischen Umweltministers Joschka Fischer (Grüne) sei wegen der weiträumigen Verteilung des schädlichen Gases regional nur wenig zu verbessern. Auch würden die Ozonwerte frühestens am nächsten Tag nach Fahreinschränkungen sinken, wenn aus wetterbedingten Gründen die Ozonwerte vielleicht sowieso gefallen sind. Die Fraktion Bündnis 90/ Grüne forderte gestern vom Senat, daß im Monat August im täglichen Wechsel nur noch jeweils Autos mit gerader beziehungsweise ungerader Ziffer ihres Kennzeichens fahren dürften. Dies sei die derzeit wirksamste Maßnahme, um in Berlin die Ozonwerte zu senken, sagte Bernd Köppl, gesundheitspolitischer Sprecher der Partei. Würde diese Regelung eingeführt, rechnet Köppl mit einer breiten Unterstützung durch die Bevölkerung. diak