Galerienspiegel: Jiri Jirasek / Henning Rethmeier

GALERIENSPIEGEL

Buschige Ringe, mit Blattgold belegte Mobiles, Schalen, Hüte und Armbanduhren junger Hamburger Kunsthandwerker der Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks (AdK) sind unter dem Titel Neue Mitglieder in der Hamburger Galerie für Schmuck zu entdecken. Weniger streng zeigt sich die Formengebung des Kunsthandwerkernachwuchses, eher verspielt und witzig, ironisch und spielerisch sind die Schmuck- und Nutzgegenstände gestaltet.

Galerie für Schmuck, Großer Burstah 38, Mo. bis Fr. 11-18 Uhr, Sa. 11-14 Uhr, bis 31.8.

Aus Hamburgs Partnerstadt Prag kommt Jiri Jirasek, „der Zeichner mit dem bösen Auge“, wie ihn eine Prager Zeitung jüngst titulierte, der seit den späten 60er Jahren, den Tagen des Prager Frühlings, weit über die Tschechoslowakei hinaus bekannt geworden ist. Sein künstlerisches Multitalent hat der Karikaturist, Zeichner und Grafiker auch als Drehbuchautor und Designer bewiesen. Die Ausstellung Leibeigenschaften gibt spannende Einblicke in Jiraseks künstlerische Philosophie vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen mit dem real- sozialistischen Unterdrückungsapparat. „Leibeigenschaften“ ist dabei in des Wortes doppelter Bedeutung zu verstehen und erzählt in sparsamen Zeichenstrichen von Menschen, die sich krümmen oder krümmen lassen, so zum Beispiel ein Aktentaschenträger, der Flügel auf dem gebeugten Rücken trägt, die jedoch mit Bändern festgezurrt sind, die ihm gleichzeitig den Mund verschließen.

Museum für Kunst und Gewerbe, Eröffng. 20.8., 18 Uhr, bis 20.9.

Theosophisches und Okkultes sind die Themen des Malers Henning Rethmeier. Doch sind seine Collagen aus Versatzstücken verschiedener Materialien wie Gips, Sand und Papier jetzt auch für Christenmenschen zugänglich.

Nikolai-Kirche, Harvestehuder Weg 112, bis 20.9. jim