Grindel-Wohnung verseucht

Nach den Klagen einiger Bewohner der Grindel-Hochhäuser über einen übermäßigen Insektizid- Einsatz durch das Unternehmen Rentokil, nahm die GAL nun in einer der Wohnungen Staub-Proben. Ein Bremer Labor ermittelte darin 159,7 Milligramm Deltamethrin und 48,1 Milligramm Permethrin pro Kilo Hausstaub. Diese Werte übersteigen erheblich die vom Bundesgesundheitsamt mit 5 Milligramm pro Kilo angegebene ungefährliche Belastung. Aufgrund dieser Ergebnisse befürwortet inzwischen auch die Hausverwaltung eine umfangreiche Untersuchung.

Sollten in allen 300 Wohnungen Proben genommen werden, gehen die Analyse-Kosten in die Zehntausende. Repräsentative Untersuchungen sind jedoch dringend notwendig, um eine gezielte Dekontamination vorzunehmen. Teppichböden und Tapeten können zudem kaum entgiftet, sondern nur entsorgt werden. Die Frage, wer für Sanierung und eventuell erforderlichen Ersatzwohnraum zahlt, läßt Rechtsstreitigkeiten erwarten.

Nach Ansicht von Rentokil kann die hohe Gift-Belastung in der von der GAL beprobten Wohnung nur dadurch zustande gekommen sein, daß die Mieter in Eigenregie Insektizide versprüht hätten. Über den Pyrethroid-Einsatz debattiert heute die Bürgerschaft. cw