Schritt zurück

■ Grüne, PDS, BUND und FDP gegen höhere BVG-Preise

Berlin. Als »gewaltigen Rückschritt« hat der Berliner Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) die vom Senat für Januar 1993 beschlossene Tariferhöhung bei der BVG bezeichnet. Statt die BVG zu einem attraktiven und modernen Nahverkehrsunternehmen auszubauen, werde versucht, »mit den Mitteln der Vergangenheit« das Defizit zu bekämpfen.

Steigende Fahrpreise hätten in den letzten Jahrzehnten immer sinkende Fahrgastzahlen nach sich gezogen. Darauf sei dann mit Angebotseinschränkungen reagiert worden. Die BVG sei so zum Defizitträger heruntergewirtschaftet worden. Bei der finanziellen Unterstützung der BVG handele es sich nicht um Subventionen, sondern um die Bezahlung einer öffentlichen Dienstleistung. Demgegenüber werde das private Fahrvergnügen mit dem Auto jährlich mit 6.000 Mark je Fahrzeug subventioniert.

Die PDS bezeichnete den Senatsbeschluß als »unsozial und umweltfeindlich«. Die Tariferhöhungen träfen vor allem sozial Schwächere. So soll die Seniorenkarte nicht mehr 17 Mark, sondern 30 Mark kosten.

Auch FDP und Bündnis 90/Grüne haben die Tariferhöhung heftig kritisiert. Die FDP lehnten diese vor allem wegen der »überproportionalen Preiserhöhung« für den Einzelfahrschein ab. Bündnis 90/Grüne monierte, damit bleibe die Tarifmauer zwischen Ost und West bestehen. Es sei ein Skandal, daß die geplante durchschnittliche Erhöhung um fünf Prozent die durch die Einschränkung der Busspuren entstandenen Defizite offenbar ausgleichen solle. taz/dpa/adn