Österreich als Ost-Drehscheibe

■ Der Außenhandel des Alpenlandes mit den osteuropäischen Nachbarn floriert

Wien (dpa/taz) — Während die ostdeutschen Unternehmen bei Exporten in die früheren RGW-Staaten meist in die Röhre schauen, erlebt Österreichs Industie einen wahren Auftragsboom. Allein im letzten Jahr nahmen die österreichischen Exporte nach Osteuropa um 8,4 Prozent auf 31,2 Milliarden Schilling (knapp 4,5 Milliarden Mark) zu — Tendenz weiter steigend. Österreich konnte damit seinen Marktanteil in den Oststaaten von 5,4 auf 6,5 Prozent erweitern. Dies ist um so beachtlicher, als Österreich bereits seit 1990 überproportionale Exportzuwächse erzielt hat. Trotz der Zahlungsschwierigkeiten vieler Oststaaten hat sich gezeigt, daß der Umbruch in Osteuropa die österreichische Stellung als Drehscheibe für den Osthandel nicht geschwächt hat.

Bundeskanzler Franz Vranitzky sprach kürzlich von den „blendenden Wirtschaftsbeziehungen mit dem Osten“. Er wies auf die langjährigen Erfahrungen der österreichischen Unternehmen mit Partnern in den östlichen Nachbarstaaten hin. Daß diese Bemühungen anerkannt werden, zeigt sich nach Ansicht von Vranitzky darin, daß eine Reihe von internationalen Unternehmen ihre Osteuropa-Zentralen in Österreich eingerichtet haben.